In dem kleinen, original wieder aufgebauten Haus mit seinem Hof und Garten kann in das Leben der so genannten "Ackerbürger" um 1900 Einblick genommen werden. Neben ihrer Arbeit in der Fabrik, in Handel und Gewerbe, betrieben die Einwohner Reichenbachs zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes eine bescheidene Landwirtschaft im Nebenerwerb. So gehörte zu jedem innerstädtischen Grundstück auch ein kleiner Acker vor der Stadt. Die rekonstruierte Inneneinrichtung des Wohnhauses ist ein Spiegel kleinstädtischer Lebensweise. Die engen Räume lassen die einfachen Verhältnisse ihrer einstigen Bewohner wieder spürbar werden. Bei der Einrichtung wurde sehr viel Wert auf Detailtreue gelegt, so dass sich für viele Besucher so manches interessante Ausstellungsobjekt vielleicht auch mit persönlichen Erinnerungen verknüpfen lässt. Das Obergeschoss steht für Sonderausstellungen zur Verfügung.
In den Hofgebäuden befinden sich weitere Ausstellungsteile. Dabei sollte der Werkstatt eines Glasdrückers besondere Aufmerksamkeit zu teil werden. In einem Ofen wurde das Glas erhitzt und in zähflüssigem Zustand mit Zangen in Formen gepresst. Aus farbigem Stangenglas entstanden so einst Plaketten, Rückstrahler und andere gläserne Kleinteile. Bei Museumsfesten wird der Schmelzofen in Betrieb genommen und diese alte Handwerkstechnik vorgeführt.
In einem anderen Nebengebäude sind Exponate zur Imkerei ausgestellt. Einige Ackerbürger widmeten sich der Bienenzucht zumeist für den Eigenbedarf. In den Sommermonaten kann den fleißigen Pollensammlern in einer gläsernen Schaubeute bei der Arbeit zugesehen werden. Der kleine Garten mit Blumen, Gemüse und Kräutern ist als typische Anlage eines Ackerbürgergartens gestaltet und enthält eine Auswahl an Bienenweidepflanzen.