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Alamannenmuseum Ellwangen


Haller Straße 9
73479 Ellwangen
Tel.: 07961 96 97 47
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 10-12 u. 14-17 Uhr
Sa, So 10-17 Uhr
In Ellwangen entsteht zur Zeit im Gebäude der mittelalterlichen Nikolauspflege in der Haller Straße 9, direkt an der B 290, ein neues Museum: das Alamannenmuseum Ellwangen. Anhand bedeutender archäologischer Funde aus ganz Süddeutschland präsentiert das Museum, das voraussichtlich im September 2001 eröffnet wird, einen Überblick über fünf Jahrhunderte alamannischer Besiedlung vom 3. bis zum 8. Jahrhundert nach Christus.

Im Mittelpunkt stehen dabei die einmaligen Grabungsfunde aus dem nur wenige Kilometer jagstaufwärts gelegenen Lauchheim. Dort wurde seit 1986 nicht nur der bisher größte alamannische Friedhof Baden-Württembergs mit wertvollen Grabbeigaben, sondern auch die dazugehörige alamannische Siedlung mit Herrenhof und mehreren reich ausgestatteten Hofgrablegen ausgegraben. Die vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg durchgeführten Ausgrabungen dauern bis heute an. Die Funde werden gerade erst wissenschaftlich ausgewertet und wurden bisher noch nirgends so ausführlich gezeigt.

Im Alamannenmuseum Ellwangen wird die Zeit der Alamannen auf vielfältige Weise wieder lebendig. Die folgenden Themenschwerpunkte werden besonders vertieft, und zwar mit Forschungsergebnissen, die zum Teil erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden:
-Weben und Textilhandwerk bei den Alamannen
-Holzhandwerk der Alamannen
-Alamannische Gold- und Silberschmiedearbeiten
-Die Alamannen als die ersten Christen in Süddeutschland

Neben zahlreichen archäologischen Originalfunden gibt es im Alamannenmuseum auch Inszenierungen zu verschiedenen alamannischen Lebenssituationen in Originalgröße, interaktive Medien mit Bildschirmen und bewegten Bildern sowie zahlreiche Ausstellungselemente zum Anfassen und Mitmachen. Auch der Museumsgarten mit der dahinterliegenden mittelalterlichen Nikolauskapelle ist in das Museumskonzept eingebunden, zum Beispiel mit einem rekonstruierten Getreidespeicher aus Lauchheim und einem Gemüsegarten der Alamannenzeit.

Im Erdgeschoss beginnt der von dem Archäologen Andreas Gut konzipierte Museumsrundgang mit einem teilrekonstruierten alamannischen Grubenhaus aus Lauchheim mit Webstuhl. Ein durchgehendes, nach oben bis unter das Dach geöffnetes Treppenhaus verbindet alle drei Ausstellungsebenen miteinander. Während im Erdgeschoss die frühe Alamannenzeit, die Zeit der Völkerwanderung, thematisiert wird, geht es in den oberen Stockwerken um die so genannte Merowingerzeit, als Alamannien ein fränkisches Herzogtum war. Zu den besonderen im Alamannenmuseum ausgestellten Funden gehören Goldblattkreuze aus dünner Goldfolie, die als die ersten christlichen Symbole in Süddeutschland zu werten sind, wie auch die so genannten Totenbäume (Baumsärge), die zum Teil mit doppelköpfigen Schlangen verziert sind.

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