Die Ausstellung „African Mobilities“ thematisiert die komplexe Mobilität innerhalb Afrikas – und dies jenseits der international breit geführten Flüchtlingsdebatte. In der gegenwärtigen Situation, in der internationale Grenzen gewaltsam neu gezeichnet, verwaltet und überwacht werden und in der einzelne Länder immer stärker von kapitalistischen Gewinnkreisläufen betroffen sind, ist es Zeit, sich Architekturen zu widmen, die auf diese vermeintlich festgesetzten Strukturen reagieren. Afrikanische Städte werden hier als Zufluchtsorte und damit in ihrer schnellen Transformation präsentiert, die neue architektonische Typologien, veränderte Infrastrukturen und einen rasant wachsenden Umgang mit digitalen Technologien hervorbringen. Die afrikanische Migration wird hier also als Herausforderung und Chance zugleich gesehen, Architektur und Städtebau neu zu denken. Zur Vorbereitung trafen sich in den vergangenen zwei Jahren Architekten, Städteplaner, Filmemacher, Künstler, Sozialwissenschaftler und Autoren aus Afrika an 13 verschiedenen Orten: Johannesburg, Harare, Kampala, Addis Abeba, Luanda, Abidjan, Lagos, New York, Dakar, Nairobi, Lubumbashi, Praia und München. In Workshops analysierten sie diese sich ständig in Bewegung befindliche Welt und nutzten unterschiedliche Medien, um ihre Rechercheergebnisse festzuhalten und mögliche zukünftige städtische Szenarien zu visualisieren. Die aus diesen Treffen entstandenen Arbeiten, zu denen Kunstwerke, Comicromane, Filme und Hörbücher gehören, bringt die südafrikanische Kuratorin Mpho Matsipa von der Universität in Witwatersrand in der Ausstellung „African Mobilities“ zusammen. Ilze Wolff, Partnerin im Büro Wolff Architects aus Kapstadt, entwirft das Ausstellungsdesign, das die verschiedenen Formen der Dynamik unter Migranten in eine räumliche Komposition fasst.