Der in Burkina Faso geborene und in Berlin lebende Architekt Francis Kéré gehört zu den wichtigsten Vertretern einer sozial engagierten Architektur, die in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit erhält. Er arbeitet mit lokal verfügbaren Materialien, nutzt die Mitarbeit der späteren Nutzer für den Planungs- und Konstruktionsprozess und legt großen Wert auf ökologische und soziale Verträglichkeit seiner Entwürfe. Schon mit der Grundschule in seinem Heimatdorf Gando gewann Kéré 2004 den international bedeutenden Aga Khan Award und es folgten zahlreiche weitere Bauten und Preise. Große Bekanntheit in Deutschland erhielt er durch die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Christoph Schlingensief für das Projekt eines Operndorfes in Burkina Faso und im internationalen Kontext nun auch mit dem Mama Sarah Obama Legacy Campus in Kogelo, Kenia. Doch sein Werk reicht inzwischen längst über Afrika hinaus. Kéré erhält gerade in der jüngsten Zeit vermehrt Aufträge in Europa, in Deutschland gewann er in Münster und Mannheim städtebauliche Wettbewerbe. Das Architekturmuseum der TU München wird die erste monographische Präsentation seines bisherigen Werkes zeigen und damit einen der sicher wichtigsten Architekten der Gegenwart umfassend würdigen.