Architekturmuseum der Technischen Universität in der Pinakothek der Moderne, Foto: Martin Fengel
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Architekturmuseum der Technischen Universität in der Pinakothek der Moderne

Architekturmuseum der Technischen Universität in der Pinakothek der Moderne, Foto: Martin Fengel
Architekturmuseum der Technischen Universität in der Pinakothek der Moderne, Foto: Martin Fengel

Barer Straße 40
80333 München
Tel.: 089 2892 2493
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-18.00 Uhr
Do bis 20.00 Uhr

L'Architecture Engagée - Manifeste zur Veränderung der Gesellschaft

14.06.2012 - 02.09.2012
Dass sich Künstler und Literaten mit ihren Werken für eine Verbesserung von politischen, ökonomischen und sozialen Zuständen einsetzen, gehört zur Geschichte von Kunst und Literatur. Die Vorstellung, dass diese direkt auf die Gesellschaft wirken sollen, wurde schon in der Zeit der Aufklärung zum Programm erhoben, allerdings formulierte erst Jean-Paul Sartre 1947 den Begriff >Littérature engagée<. Sartres Forderung an die Literatur, dem Leser seine individuelle Freiheit als Aufgabe zur Veränderung gesellschaftlicher Zustände begreiflich zu machen, wurde zwar in der Folge heftig diskutiert und kritisiert, aber die Bezeichnung blieb - genauso wie ihr Pendant >L'art engagé< - für alle Werke bestehen, »die ausdrücklich politische und soziale Einflussnahme als Ziel haben und zum Prozess gesellschaftlicher Veränderung im Zeichen der Freiheit beitragen sollen«. Drei Elemente kennzeichnen engagierte Literatur und Kunst: eine aufklärerische, ethisch motivierte Haltung, eine emanzipatorische Utopie und die Vorstellung, dass mit dem Werk Einfluss sowohl auf lebensweltliche Zusammenhänge als auch auf den Rezipienten genommen werden könne.
In diesem Sinne wird der auf Architektur übertragene Begriff einer >L'architecture engagée< in Ausstellung und begleitender Publikation verstanden. In sieben Abteilungen werden architektonische Projekte und Konzepte vorgestellt, in denen das sozial- und wirtschaftspolitische Engagement zur Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse von Architekten und Theoretikern wie Robert Owen, Charles Fourier, Ebenezer Howard, Bruno Taut, Frank Lloyd Wright, Frei Otto und Yona Friedman sowie die Versuche der Erziehung eines neuen Menschen in Kommunehäusern und Bandstädten exemplarisch dargestellt werden. Die Ausstellung könnte auch Anstöße geben, über die mit gesellschaftspolitischem Engagement verknüpften Potenziale und Probleme, aber auch über das gegenwärtige Fehlen derartiger Entwürfe nachzudenken.

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