01.11.2008 - 30.11.-0001
Die Schwarzwälder fertigten nicht nur bunte Heiligenbildchen für den Herrgottswinkel. In der Werkstatt Winterhalder in Rötenbach, Zentrum der Hinterglasmalerei im Schwarzwald, entstanden in der Zeit des Biedermeier (Anfang 19. Jahrhundert) auch eine Reihe profaner Darstellungen für die bürgerliche Stube, die weit über Europa hinaus Absatz fanden. Diese repräsentativen Bilder, die noch heute – durch das Glas geschützt - prächtiger leuchten als jedes Papierbild oder Ölgemälde, zeigen zumeist Bildnisse modisch gekleideter Damen und uniformierter Herren, die sich über ihre Bildtitel in der Sockelleiste teilweise als bestimmte historische Persönlichkeiten offenbaren. Einige von ihnen können mit Frankreich, der französischen Revolution und Napoléon I. in Verbindung gebracht werden.
Anlässlich der französischen Woche zeigt das Augustinermuseum aus eigenen Beständen Schwarzwälder Hinterglasbilder mit Napoléon I. und seinem Sohn Napoléon II. in unterschiedlichen Versionen, mit dem polnischen General Poniatowski und dem kaiserlich russischen Feldmarschall Paskewitsch, mit George Washington, Marquis de La Fayette und Andreas Hofer. Es wird hinterfragt, wer die Persönlichkeiten waren, was sie miteinander verband und für welche Ideale sie standen. Zudem wird untersucht, für wen diese Bilder im Schwarzwald geschaffen wurden und wie man sich in der Wahl der Motive auf seine potentielle Kundschaft in Europa und den USA einstellte.