26.03.2009 - 26.07.2009
Schon im frühen 17. Jahrhundert bestanden zwischen Bayern und China Kontakte, die in Europa einzigartig waren. Während andere europäische Länder sich eher unter Handelsgesichtspunkten für das ferne Reich der Mitte interessierten, waren die Verbindungen Bayerns durch einen Wissenschafts- und Techniktransfer bestimmt, der entscheidend durch die von den bayerischen Regenten unterstützte Jesuitenmission gefördert wurde. Wegen ihrer Leistungen auf mathematisch-naturwissenschaftlichem und astronomischem Gebiet stiegen bayerische Gelehrte am chinesischen Kaiserhof in höchste Ämter auf und trugen so maßgeblich zum Austausch zwischen Europa und Asien bei.
Rund 300 hochkarätige Exponate internationaler Leihgeber, darunter Spitzenleistungen des Kunsthandwerks, verdeutlichen die Faszination des Exotischen und die Begeisterung für die andersartige Ästhetik chinesischer Luxuswaren. War das 18. Jahrhundert in Europa von einer Idealisierung des unbekannten Reichs im Osten und seiner Kunsterzeugnisse geprägt, so gelangten im Gegenzug auch westliche Einflüsse nach China, wie etwa die unter Kaiser Qianlong nahe Peking errichteten europäischen Paläste im Rokokostil dokumentieren.
Eine Ausstellung des Bayerischen Nationalmuseums in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen und dem Staatlichen Museum für Völkerkunde in München.