Mitte der Achtzigerjahre sorgten in den westdeutschen Großstädten Künstler und Designer mit schrillen, bizarren, brachialen, ironischen und zum Teil kitschigen Möbeln und Objekten für Furore. Zum ersten Mal blickt nun eine groß angelegte Ausstellung mit historischem Abstand zurück auf die Bewegung des Neuen Deutschen Designs. Wohl zum letzten Mal hat das deutsche Design in den Achtzigerjahren ganz eigene Ansätze und Konzepte hervorgebracht. Das abrupte Ende des Neuen Deutschen Designs fiel schließlich mit der deutschen Wiedervereinigung zusammen. Die Bewegung ist deshalb auch ein Zeitdokument für ein Deutschlandbild, wie es heute nicht mehr existiert, und eine der letzten großen kulturellen Leistungen der alten Bundesrepublik.
„Schrill Bizarr Brachial“ zeigt alle wichtigen Entwürfe des Neuen Deutschen Designs, darunter Werke von Designern wie Stiletto, Volker Albus, Heinz Landes, Andreas Brandolini, Axel Kufus, Jasper Morrison. Mehrere Möbel und Objekte sind zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich. Auch einige historische Ausstellungsinszenierungen wurden rekonstruiert, etwa die Ausstellung „Kaufhaus des Ostens“, die 1984, genau vor 30 Jahren, schon einmal an diesem Ort präsentiert wurde – in den Räumen des Deutschen Werkbunds im heutigen Bröhan-Museum. Die Ausstellung macht die Entwürfe der diversen Designer und Designergruppen wieder sichtbar und wirft einen neuen Blick auf diese Strömung der Achtziger Jahre. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.