DAM - Deutsches Architekturmuseum, Foto: Norbert Miguletz
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DAM - Deutsches Architekturmuseum

DAM - Deutsches Architekturmuseum, Foto: Uwe Dettmar
DAM - Deutsches Architekturmuseum, Foto: Uwe Dettmar
DAM - Deutsches Architekturmuseum, Foto: Norbert Miguletz
DAM - Deutsches Architekturmuseum, Foto: Norbert Miguletz

Schaumainkai 43
60596 Frankfurt/Main
Tel.: 069 21238844
Homepage

Öffnungszeiten:

Di, Do-Sa 11-18 Uhr
So 11-19 Uhr
Mi 11-20 Uhr

Gewahrsam. Räume der Überwachung

22.04.2007 - 30.09.2007
Der ehemalige Polizeigewahrsam im Klapperfeld steht seit November 2003 leer und wartet auf den Abriss oder die Umnutzung durch private Investoren. Der Bau aus dem Jahr 1888 entstand zusammen mit dem Polizeipräsidium auf der Zeil 60, gegenüber dem Justizzentrum. Der gelbe Kasten dürfte den Besuchern der unteren Zeil und des Oberlandesgerichts wohl vertraut sein. Das Deutsche Architekturmuseum wird die ansonsten verschlossenen und unzugänglichen Räume des Frankfurter Gewahrsams erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich machen: die Aufnahme, die Flure, die Einzelzellen, die Gruppenzellen Â… Mit diesem Gastspiel soll dem rechtschaffenden Bürger ein seltener Einblick in die Räume und den Alltag eines Gefängnisses geboten werden. Die Ausstellung wird die wechselvolle Bau- und Nutzungsgeschichte des Frankfurter Polizeigewahrsams wie auch des ehemaligen Untersuchungsgefängnisses Hammelsgasse und den Neubau des Polizeipräsidiums an der Adickesallee erläutern. Neben den Frankfurter Gefängnissen wird ein historisches Tableau von Gefängnistypologien ausgebreitet, das auf unterschiedlichen Konzepten für Inhaftierung und Überwachung basiert. Im Sinne von Foucaults Schrift „Überwachen und Strafen“ wird der Diskurs des Strafvollzugs anhand unterschiedlicher baulicher Formen von Gefängnissen seit der frühen Neuzeit dargestellt. Angefangen bei den ersten Besserungsanstalten mit Einzelzellen, über die Zucht- und Arbeitshäuser, über Benthams Idee des Panopticons, das Pennsylvanian System, das Auburn System bis zu Stammheim und Guantanamo werden bauliche Strukturen und Kontrollsysteme gezeigt, die zum einen versuchen, den Delinquenten zu bessern, und zum andern den Strafvollzug effektiver und rationeller zu gestalten. Seit dem Anschlag vom 11. September werden effektivere Überwachungstechniken zum Schutz der Gesellschaft gefordert. Bedürfnisse nach mehr Sicherheit und Prävention haben die Diskussion um Überwachung unter andere Vorzeichen gestellt. Durch allgegenwärtige Kontrollsysteme wie Überwachungskameras scheint mittlerweile der öffentliche Raum zur Disposition zu stehen

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