27.06.2007 - 02.09.2007
Junge Architekten in den USA – viel hat man nicht gehört in letzter Zeit über die Architektur in den Vereinigten Staaten. Nach Peter Eisenman, Richard Meier, Robert Venturi und Philip Johnson kam lange nichts. Die Ausstellung vermittelt einen Blick auf die neue Generation von Architekten in den USA. Was dort klammheimlich entstanden ist und entsteht, ist beachtenswert. Mehr noch: ein neuer Trend wird sichtbar, der bezeichnend ist für eine neue, internationale Architekturszene. Die ausgewählten Projekte bilden einen Spiegel der Betätigungsfelder junger Architekten als Generalisten und Gestalter.
In den USA, dem Land mit den größten „Architekturfabriken“ der Welt, deren Büros weltweit ein kommerzialisiertes Bauwesen erfolgreich vermarkten, hat sich eine junge Szene von Baukünstlern etabliert. Ebenso international besetzt wie tätig, bedienen sie eine Klientel, die das „Individuelle“ sucht. Hierbei spielt auch das wieder erstarkte Bewusstsein der amerikanischen Städte eine entscheidende Rolle, die in ihrer derzeitigen Gestalt einer dringenden Überformung bedürfen, um sich den neuen Anforderungen der Lebenswelt des 21. Jahrhunderts anzupassen.
Der virtuose Umgang der jungen Architekten mit Formen und Materialien sowie mit Analogien und Bezügen zur Umgebung ist bemerkenswert. So zeigt die Bandbreite der hier vorgestellten Projekte, dass die Forderung nach einem einzigartigen gestalterischen Ausdruck nicht nur beim Entwurf für neue Gebäude zum tragen kommt, sondern auch für Umbau, Anbau und Ausbau von Wohngebäuden, Büros und Läden gefordert wird, im Möbelentwurf ebenso wie bei der Entwicklung und Gestaltung von Außenräumen und künstlerischen Objekten bis hin zum Corporate Design eines Auftraggebers.
Die USA hat als klassisches Einwanderungsland eine kosmopolitische Tradition. Die hier vorgestellten Projekte zeigen, wie es möglich wird, aus dem Zusammentreffen verschiedener Kulturen in einem Land gerade diese Vielfalt zu erzeugen, die das Spezifische – fast möchte man sagen „traditionalistische“ im Sinne von Johnson – weiterentwickeln und damit auch bewahren kann. Denn es sind sowohl Einflüsse der traditionsreichen Architekturschulen und der Architekturgeschichte der jeweiligen Region, als auch aus dem Kontext der Bauaufgabe in den Arbeiten der jungen Büros zu erkennen. Dabei wird die Suche nach dem gemeinsamen „Stil“ ein vergebliches Bemühen bleiben. Vielmehr zeigen die komplexen Bauaufgaben und unterschiedlichsten Projekte eine Vielfalt und neue Lust am Entdecken der Möglichkeiten unserer Zeit.