01.04.2011 - 29.02.2012
Sport bewegt, fasziniert und berührt Millionen von Menschen. Sport entfacht Emotionen. Sport wird von allen politischen Systemen zur Repräsentation genutzt und zur Parteibildung instrumentalisiert. Er ist Motor und Träger der Ökonomisierung. Sport formt die aktuellen Körperbilder einer globalisierten Welt. Er ist Wettkampf und Spiel und verlangt Härte und Fairness.
Medikamentenmissbrauch und die technisch verfeinerten Formen des Dopings werfen heute aber auch die Frage nach den natürlichen Grenzen des Körpers und seiner Leistungsfähigkeit auf. Die ästhetische Freude des Sportlers an der Bewegung und die emotionale Bewegtheit des Publikums scheinen von diesen negativen Begleiterscheinungen des Leistungssports jedoch unberührt zu bleiben.
Sportbegeisterung verbindet unterschiedliche soziale Klassen miteinander und überschreitet nationale Grenzen. Kurzum: Sport hat eine große Bedeutung für unser Leben und unseren Alltag und ist gleichzeitig ein Brennglas, in dem gesellschaftliche Strukturen und Veränderungen sichtbar werden können. Sportlicher Wettkampf und Spiel sind also mehr als körperliche Bewegung und Streben nach individuellem Leistungsglück: Sport ist eine Metapher für das Leben überhaupt.
Die Ausstellung möchte neue Perspektiven auf die Kulturgeschichte des Sports werfen, Fragen über aktuelle Probleme provozieren und zugleich möchte sie den Besuchern durch "Bewegungsmodule" und einen Parcours im Außenraum des Museums die direkte Erfahrung von Sport und Bewegung ermöglichen.