Am 28. August 1749 wurde Johann Wolfgang von Goethe im Haus Am Großen Hirschgraben Nr. 23 geboren. Damals standen hier noch zwei ältere Fachwerkhäuser, die der Vater erst 1755 bis 1756 zu einem vornehmen und geräumigen Haus umbauen ließ, dem heutigen Goethe-Haus. Nach dessen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde es in alter Form wieder neu aufgebaut. Die einzelnen Räume sind zeittypisch eingerichtet. Das Erdgeschoss enthält die Küche und ein Empfangszimmer der Mutter Goethes. Das repräsentative „Peking“-Zimmer im zweiten Geschoss erhielt seinen Namen wegen der „chinesischen“ Tapete. Darüber kann man die Bibliothek und ein Gemäldekabinett des Vaters sowie das Zimmer der Schwester von Goethe, besichtigen. Im Musikzimmer steht ein seltener Pyramidenflügel aus dem Jahr 1745. Im obersten Geschoss ist Goethes berühmtes Puppentheater aufgestellt. Außerdem befindet sich hier das Dichterzimmer, in dem Goethe seine ersten Werke schrieb. Das Goethe-Museum im benachbarten Gebäude zeigt Gemälde, Grafiken und Büsten des 18. und 19. Jahrhunderts, die mit Goethes Leben in Verbindung stehen. Begonnen wird mit Werken Frankfurter Maler, die der Vater gesammelt hatte. Eine Porträtgalerie erinnert an Goethes frühe Weimarer Zeit und den anschließenden Aufenthalt in Italien von 1786 bis 1788. Weitere Räume zeigen die Kunst der „Weimarer Klassik“ und veranschaulichen die Bekanntschaft mit Johann Gottfried Herder. Daran schließt sich eine Darstellung der Literatur und Kunst der Romantik an. Im letzten Raum werden verschiedene Goethe-Denkmäler des 19. Jahrhunderts gezeigt.