Herakles war ein Held, dessen außergewöhnliche Mobilität weit über die Räume des Mittelmeers hinaus reichte. Nach antiken Zeugnissen hat er über sechzig Städte gegründet, von Gibraltar bis zum Ganges. Ähnlich weit gelangten seine zahllosen Darstellungen. Herakles ist eine der gewaltigsten Figuren der antiken Mythologie. Hier hat er, wie kein anderer antiker Held, fast alle Grenzen überwunden. Aber erst in der Neuzeit war es möglich, dass Herakles bis nach Neuseeland kam, in das Unbekannte und Unerreichbare, gut achtzehntausend Kilometer von Griechenland entfernt.
Die neuseeländische Künstlerin Marian Maguire hat es geschafft, Herakles, den antiken Weltreisenden, in ihrer südpazifischen Inselwelt einzubürgern. Der griechische Held ist durch seine Attribute sofort erkennbar: die hölzerne Keule und das Löwenfell. Maguire stellt den neuseeländischen Herakles im altertümlichen Stil attisch schwarz-figuriger Vasen dar. Wie die antiken Vorbilder aus Athen, so fesseln auch Maguires Bilder die Betrachtenden durch ihre Schönheit und Eigentümlichkeit.