14.04.2011 - 27.01.2013
Vor genau 200 Jahren, im April 1811, entdeckte eine Gruppe von englischen und deutschen Bauforschern um den Architekten Carl Haller von Hallerstein im antiken Heiligtum von Ägina die Giebelfiguren des Aphaia-Tempels. In einer sorgfältig dokumentierten Grabung barg man die Marmorstatuen, die der bayerische Kronprinz Ludwig bei einer Auktion erwerben konnte. Vom Bildhauer Bertel Thorvaldsen in Rom kunstvoll ergänzt, wurden die „Ägineten“ 1827 in der Glyptothek aufgestellt und bilden seitdem das Glanzstück der Sammlung.Erst nach dem 2. Weltkrieg entfernte man die Ergänzungen Thorvaldsens wieder, da sie sich in weiten Teilen als falsch erwiesen hatten. Die Gruppen des Ost- und des Westgiebels erhielten nun eine neue Ordnung.
Diese heute allgemein anerkannte Neuaufstellung der Ägineten wird jetzt erstmals direkt mit den von Thorvaldsen ergänzten Figuren in ihrer alten Aufstellung kontrastiert. Dabei zeigt sich der künstlerische Rang der Rekonstruktionen, aber auch ihre kompositorische Problematik. Darüber hinaus werden zur inhaltlichen Deutung der Giebelskulpturen und zur ursprünglichen Farbfassung bahnbrechende neue Vorschläge gemacht.