10.03.2010 - 14.11.2010
Das stadtmuseumgraz zeigt im zehnten Jahr nach der Wiedererrichtung der Synagoge in Graz und als Ergänzung zur Ausstellung „Die Kunst der Anpassung. Steirische Künstler im Nationalsozialismus“ (Kooperation mit den Neuen Galerie Graz, Eröffnung am 18. Mai) die Ausstellung „Jüdische Portraits. Photographien von Herlinde Koelbl“ aus dem Jahr 1989.
Herlinde Koelbl hat für ihr aus Text-Bild-Kombinationen bestehendes großes Fotoprojekt deutschsprachige Juden portraitiert, die der Shoah entkommen sind. Ihre Form der Würdigung ist eine fotografische Portraitgalerie, wobei sie sich nicht darauf beschränkte, jüdische Persönlichkeiten der Geistes- und Kulturgeschichte in aller Welt aufzuspüren und sie zu portraitieren, sondern sie führte mit diesen eindringliche und ausführliche Gespräche zu Fragen nach ihrem Verständnis von jüdischer Tradition, Religion und Heimat. Entstanden ist das Portrait einer Generation, die als letzte in das intellektuelle und geistige Klima der deutsch-jüdischen Symbiose hineingeboren wurde, die die Zerschlagung dieser Kultur miterleben musste - und sie überlebte.
Diese Fotoausstellung mit Fotografien u.a. von Erich Fried, Theodore Kollek, Bruno Kreisky, Sir Karl Popper oder Marcel Reich-Ranicki hat Geschichte zum Thema und ist mittlerweile selbst historisch geworden.