Im 19. jahrhundert konnten sich Münchens Künstler auf Institutionen wie die 1808 gegründete Akademie, Verbände und Vereine stützen, die ihre Interessen nach außen vertraten. Ausstellungslokale stehen kaum zur Verfügung. Das unter Ludwig I. von 1838 bis 1845 errichtete Kunst- und Gewerbeausstellungsgebäude weckt erst recht den Bedarf. 1853/54 wird für die "erste allgemeine deutsche Industrie-Ausstellung" am alten Botanischen Garten eine moderne Glas-Eisen-Architektur gebaut, die danach abgetragen oder in ein Gewächshaus umgewandelt werden soll. Maximilian II. öffnet das Gebäude hingegen für Veranstaltungen aller art. 1858 findet hier die "erste deutsche allgemeine und historische Kunstausstellung" statt, 1869 die "I. internationale Kunstausstellung". In der Nacht zum 6. juni 1931 wird der Glaspalast durch Brand zerstört. als Nachfolger für den Glaspalast plant das bayerische Kultusministerium ein neues, steinernes Ausstellungsgebäude. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten verlegt Hitler den Bauplatz an den Südrand des Englischen Gartens. Ein neoklassizistischer Kunsttempel mit Bezügen auf Klenze und Schinkel wird mit Natursteinen aus deutschen Brüchen verkleidet. Nach dem Krieg werden seit 1950 eigenständige internationale ausstellungen in Zusammenarbeit mit renommierten Kunsthistorikern und Kuratoren organisiert. In den 50er-jahren ist die Liste der Künstler ein eindrucksvolles Bekenntnis zur klassischen Moderne.