25.03.2011 - 26.06.2011
Lebensorte von Ernst Barlach, Bertolt Brecht & Helene Weigel, Wilhelm Busch, Annette v. Droste-Hülshoff, Hermann Hesse, Ernst Jünger, Wolfgang Koeppen,
Alfred Kubin, Arno Schmidt, Thomas Mann und Christoph M. Wieland
Der Titel dieser Ausstellung mag auf den ersten Blick irritieren, sind doch auf Angelika Fischers Bildern selten Menschen zu sehen. Die Personen, von denen ihre Aufnahmen handeln, sind dennoch höchst präsent. Schriftsteller und Bildende Künstler, starke und eigenwillige Charaktere, haben ihren Lebens- oder Schaffensort geprägt, so wie sie von
ihm geprägt wurden.
Seit mehreren Jahren sucht Angelika Fischer immer wieder solche Orte auf und versucht festzuhalten, was dort an Spuren kreativen Schaffens noch zu finden ist. Die klassische Schwarzweiß-Photographie erscheint ihr dazu als das geeignete Medium, denn sie erfasst das Wesentliche, das Licht, die Formen und die Oberflächen der Dinge und entgeht dem Reportagecharakter und der falschen Aktualität der allgegenwärtigen Farbbilder. Angelika Fischer ist fasziniert vom Eigenleben der Dinge, von der Aura schöpferischer Persönlichkeiten. Aus den Häusern, den Ateliers und Arbeitsräumen sind Zeitmaschinen geworden, die von mühevoller Arbeit, der Selbstisolation und den persönlichen Krisen erzählen, die hinter den Werken der Künstler stehen.
Im Jahr 2002 beschloss Angelika Fischer, gemeinsam mit Bernd E. Fischer und anderen Autoren, diese Photographien in einer eigenen, bibliophil gestalteten Heftreihe Menschen und Orte zu publizieren. Mit der stets sensiblen Recherche verschmelzen bereits in zwanzig Themenheften Text und Bild zur stimmungsvollen Einheit.