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Hermann-Hesse-Höri-Museum


Kapellenstraße 8
78343 Gaienhofen
Tel.: 07735 440 949
Homepage

Öffnungszeiten:

15.03.-31.10.: Di-So 10.00-17.00 Uhr
01.11-14.03.: Fr,Sa 14.00-17.00 Uhr
So 10.00-17.00 Uhr

Günter Schöllkopf und seine Bildwelten

13.04.2014 - 02.11.2014

Das Hermann Hesse-Höri-Museum zeigt einen repräsentativen Querschnitt aus dem eigenwilligen und faszinierenden Lebenswerk des Künstlers Günter Schöllkopf, der uns in seinen Arbeiten als fantasievoller Erzähler, spöttischer Gaukler, aber auch als empfindsamer Moralist entgegentritt. Günter Schöllkopf (1935 - 1979) ist vor allem durch seine Druckgraphik und seine zahlreichen Illustrationen bekannt geworden. Als 17- jähriger war er bereits Schüler von Karl Rössing an der Stuttgarter Akademie der Bildenden Künste. Er lebte, abgesehen von einigen Auslandsaufenthalten - so hielt er sich beispielsweise 1965/66 als Stipendiat in der Villa Massimo in Rom auf - in seiner Heimatstadt Stuttgart. Zeit seines Lebens hatte Schöllkopf eine enge Beziehung zur Literatur, so dass er, wie er selbst einmal schrieb, die meisten seiner Radierungen und Zeichnungen als »zyklische Interpretationen zu großen Themen abendländischer Literatur« gestaltete. Besonders verbunden fühlte er sich seinem »alter ego« Heinrich Heine. Sein umfangreichster Zyklus ist allerdings James Joyce gewidmet, und sein spätes Werk lässt eine starke Affinität zu Thomas Mann erkennen.
Neben Themen der Weltliteratur reflektiert er in seinen Arbeiten auch politisches Geschehen, gibt sich gesellschaftskritisch und schafft Bezüge zwischen Geschichte und Aktualität, Fiktion und Wirklichkeit. In subtilen Anspielungen setzt er sich mit Leben und Werk seiner Protagonisten auseinander, dabei spielt er auch immer wieder mit der Verschmelzung von fremder und eigener Identität.
Seine vielschichtigen Inszenierungen beruhen auf der Intensität des Linearen sowie auf der des Hell-Dunkel-Kontrasts. Dabei bleiben sie eingebettet in die gegenständliche, die figurative Kunst. Der Maler und Graphiker Günter Schöllkopf wird in Verbindung mit namhaften Zeitgenossen wie Horst Janssen oder Friedrich Meckseper genannt, letzteren kannte Schöllkopf aus der gemeinsamen Studienzeit in Stuttgart.
In unserer Ausstellung ergänzen Briefwechsel mit Künstlerfreunden, Skizzen und Tagebücher sowie von ihm illustrierte Publikationen die bildnerischen Arbeiten. Sämtliche Werke kommen aus dem Nachlass von Günter Schöllkopf, dessen Verwaltung in den Händen von Heidrun Schöllkopf-Schober, der Schwester des Künstlers, liegt. In Zusammenarbeit mit ihr haben Ute Hübner und Günter Troll die Ausstellung kuratiert.

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