01.05.2011 - 31.07.2011
Der bedeutende Galerist und Kunsttheoretiker Daniel-Henry Kahnweiler war nicht nur Pablo Picassos lebenslanger Freund und Gesprächspartner, sondern - mit Exklusivrechten seit 1947 - auch dessen Kunsthändler und "Botschafter in der
Welt".
1967 und erneut 1977 stiftete Kahnweiler dem Dresdener Kupferstich-Kabinett Graphiken des Künstlers in außergewöhnlicher Qualität, die noch heute den Kernbestand des Picasso-Bestandes der Sammlung bilden. Die 1967 nach Dresden gelangten 20 signierten Vorzugsdrucke geben in ihrer chronologisch, technisch und inhaltlich ausgewogenen Auswahl einen facettenreichen Überblick über das graphische Schaffen Picassos seit 1945 bis 1963. Unter den Lithographien, Farblinolschnitten und Radierungen finden sich berühmte Hauptwerke wie die grandiose, im Zuckeraussprengverfahren ausgeführte Aquatinta "L'Égyptienne" von 1953, die Picassos damalige Lebensgefährtin Françoise Gilot als sphinxhaftes Wesen darstellt. Zehn Jahre später erhielt das Kupferstich-Kabinett vier weitere Radierungen aus dem Spätwerk des Künstlers als Abrundung der Dresdner Sammlung zum Geschenk.
Die im Hegenbarth-Archiv präsentierte Ausstellung aus eigenen Beständen erinnert an diese beiden
außergewöhnlichen Stiftungen Kahnweilers und begleitet in idealer Weise die im Residenzschloss gezeigte Exposition der Künstlerbücher Picassos aus dem Museum Brandhorst München.