Keramik-Museum Berlin (Foto: KULTURpur)
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Keramik-Museum Berlin (KMB)

Keramik-Museum Berlin (Foto: KULTURpur)
Keramik-Museum Berlin (Foto: KULTURpur)

Schustehrusstraße 13
10585 Berlin
Tel.: 030 321 23 22
Homepage

Öffnungszeiten:

Fr-Mo 13.00-17.00 Uhr

Keramik aus den Steingutfabriken Velten-Vordamm

31.08.2008 - 26.01.2009
Das Stammwerk der Steingutfabriken lag in Vordamm bei Driesen in der Neumark (heute Polen) und gelangte 1901 in den Besitz der westfälischen Industriellenfamilie Harkort. Dem Hagener Kunstmäzen Karl Ernst Osthaus, einer der führenden Köpfe der Werkbundbewegung und ein Vetter des neuen Fabrikbesitzers, war es zu verdanken, dass Dr. Hermann Harkort das Gedankengut der kulturreformerischen Bewegung in seinem Industriebetrieb zu verwirklichen suchte. Nachdem der kulturell sehr aufgeschlossene Dr. Hermann Harkort jun. 1908 in die Geschäftsführung eintrat, übernahm dieser die Anregungen von Osthaus und engagierte ab 1911 Künstler wie Carl Otto Czeschka, Richard Scheibe und Gerhard Marcks. Die Steingutfabrik wurde in den Deutschen Werkbund aufgenommen. 1913 entschloss sich Harkort, den Firmensitz nach Velten bei Berlin zu verlegen und eine moderne Betriebsanlage errichten zu lassen. Seitdem firmierten die beiden Standorte unter dem Namen Steingutfabriken Velten-Vordamm. In Velten kam der Betrieb jedoch erst nach Beendigung des Ersten Weltkrieges richtig in Gang. Die Produktion nach Künstlerentwürfen wurde zusehends ausgeweitet und 1924 eine Fayenceabteilung eingerichtet, in der auch Kleinserien und Unikate hergestellt wurden. Insbesondere aufgrund unüberwindbarer Exportschranken – eine der Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise – musste der Betrieb im März 1931 stillgelegt und das Konkursverfahren im August des gleichen Jahres eröffnet werden. In unserer Ausstellung würdigen wir besonders das Werk von Charlotte Hartmann. Die Künstlerin wurde vor 110 Jahren in Berlin geboren und war eine der prägenden Künstlerinnen in den nur fünf Jahren ihrer Tätigkeit für das Veltener Werk der Steingutfabriken (1919-1924). Sie entwarf eine große Vielfalt an Dekoren, darunter ihr berühmtestes, das "Decor 29", im Werksjargon auch "Paradiesgarten" genannt. Zahlreiche Unikate von ihr sowie viele Entwürfe ihrer Künstlerkollegen in Velten und Vordamm werden in unserer Ausstellung, die bis 26. Januar läuft, gezeigt. Unter den rund 150 Exponaten finden sich Arbeiten von: T. Bogler, H. Bollhagen, W. Burri, C. O. Czeschka, E. Dörr, U. Fesca, G. Frommann, W. Gothein, G. Guzinski, M. Hahm, L. Harkort, Ch. Jartmann, W. Kreidl, G. Marcks, M. Meyfarth, M. Müller, W. Stock und W. Sutkowski.

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