04.02.2007 - 13.05.2007
Conrad Felixmüller (1897–1977) und Peter August Böckstiegel (1889–1951) waren seit ihren Studienjahren in Dresden eng miteinander befreundet. Durch Böckstiegels Hochzeit mit Felixmüllers Schwester Hanna im Jahr 1919 verschwägerten sie sich. Unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg begann für beide Akademieabsolventen eine intensive Schaffenszeit, die die Beschäftigung mit dem „einfachen Menschen“ und seiner Arbeitswelt zum Thema hatte. Böckstiegel, der mit seiner Familie im Winter in Dresden lebte, um die Sommermonate regelmäßig im westfälischen Elternhaus in Werther/Arrode bei Bielefeld zu verbringen, widmete sich der bäuerlichen Lebens- und Arbeitswelt. Felixmüller, der sich politisch in der KPD zu engagieren begann, wurde durch Reisen in das Ruhrgebiet zu einem Chronisten des Arbeiterlebens. In ihren Porträts von Arbeitern und Bauern in der ländlichen und der industriellen Lebenswelt fanden Böckstiegel und Felixmüller während der 1920er Jahre zu einem künstlerisch einzigartigen Dialog. Die Ausstellung behandelt die reiche Schaffenszeit beider deutscher Expressionisten mit über einhundert ausgewählten Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und druckgraphischen Blättern. Die Kunsthalle übernimmt „Conrad Felixmüller – Peter August Böckstiegel. Arbeitswelten“ aus dem Dresdner Stadtmuseum, wo sie die erste Station der Ausstellung bereits 2006 organisiert hat. Die Bielefelder Auswahl zeigt zahlreiche weitere Werke.