In intensiv erfahrbaren, raumgreifenden Installationen arbeitet Eliasson mit Farbe, Licht und Bewegung. Seit einem Jahr zieht Eliassons „Starbrick“ – eine wolkenartige Installation aus 35 Lichtmodulen – in der majestätischen Kuppelhalle des Jugendstilbaus der Kunsthalle Mannheim die Besucher in seinen Bann. Mit Your trust präsentiert die Kunsthalle nach 13 Jahren wieder eine Museumsausstellung des Künstlers im Südwesten Deutschlands. Your trust richtet den Fokus auf das räumliche Erleben von Farbe und Licht. Die konzentrierte Werkpräsentation ermöglicht einen Einblick in den Kosmos eines der wichtigsten internationalen Gegenwartskünstler. Zugleich ist sie eine Einladung an das Publikum, sich beim Sehen und Verstehen bewusst zu erleben.
Das Herzstück der Ausstellung Your trust bilden sechs brandaktuelle Glasarbeiten, die zum ersten Mal im musealen Kontext gezeigt werden. Ergänzt werden sie durch weitere Werke aus dem Themenkomplex Wahrnehmung von Farb- und Lichtphänomenen aus dem Studio Eliasson wie einer Reihe von Aquarellen und einem Glasbuch in der Alten Bibliothek.
Eliassons sechs Glasarbeiten sind Wahrnehmungs- maschinen, die den Betrachter aktivieren: Ihre Wirkung hängt vom Lichteinfall ab, mehr aber noch von der Position und Bewegung des Besuchers. Die Arbeiten bestehen aus je sieben farbigen, auf Abstand hintereinander gereihten Scheiben, aus denen Formen vom schmalen Oval bis zum Kreis geschnitten wurden. Beim Blick in diese Schichtungen aus Farbe, Form und Reflexion zeigt sich, wie sehr unsere Wahrnehmung von räumlichen und materiellen Bedingungen beeinflusst wird. Dem Besucher bieten sich immer wieder neue Perspektiven auf das vielschichtige Werk. Die Ausstellung knüpft einmal mehr an den Leitgedanken der Kunsthalle an: Museum in Bewegung.
Olafur Eliasson wurde 1967 in Kopenhagen geboren und wuchs in Island und Dänemark auf. Das Spektrum seiner Arbeiten umfasst Installationen und Skulptur ebenso wie Fotografie und Film. Bekannt wurde Eliasson unter anderem mit The weather project (2003) an der Tate Modern sowie The New York City Waterfalls (2008). Seit 1995 arbeitet der dänisch-isländische, international tätige Künstler in seinem Berliner Studio inzwischen mit rund 70 Technikern, Architekten, Archivaren, Programmierern, Köchen und Kunsthistorikern: in einem Arbeitsprozess, der auf Experimenten beruht, entwickelt Eliasson mit seinem Studio Kunstwerke, Ausstellungen und bauliche Projekte.