30.01.2011 - 27.03.2011
Ein Jahrhundert in Bildern lebendig werden zu lassen, stellt eine Herausforderung dar. In der Sammlung Gerhard Schneider finden sich Werke vom Aufbruch in die Moderne um 1910 bis nach der Wende von 1989. Die Reaktion mancher Künstler auf die Ereignisse macht ihre Werke zu zeitgeschichtlichen Bilddokumenten. Dabei stehen nicht die "Väter" des Expressionismus im Vordergrund, sondern die Künstler der jüngeren Generation der Moderne. Sie gerieten nicht nur durch den Angriff auf die Kunst des Nationalsozialismus ins Abseits, sondern auch durch die Situation Deutschlands als Frontstaat zweier Weltanschauungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Bis heute haben sie nur selten die ihnen gebührende Anerkennung und Würdigung erfahren.
Die Sammlung Gerhard Schneider ist in den letzten Jahren ständig gewachsen und hat ihr spezifisches Profil geschärft. Am Standort Solingen sind den Besuchern bisher hauptsächlich die Bestände der Bürgerstiftung aus dieser Sammlung bekannt, die aus der Stiftungsgründung 2004 resultieren. Die Vielzahl neuer Erwerbungen hat nach dem Urteil wissenschaftlicher Spezialisten dazu geführt, dass dieser Fundus zu den bemerkenswertesten Sammlungen Deutschlands gehört. Im Mittelpunkt stehen die nationalsozialistische Diffamierung "Entarteter Kunst", aber auch die Kunst im Widerstand und die Situation in beiden deutschen Staaten nach 1945.