Das Kunstmuseum Solingen präsentiert künstlerische Positionen zur Pferdedarstellung in der zeitgenössischen Kunst. Mit dieser Ausstellung wird einmal mehr deutlich, dass sich allein am Ross-Reiter-Motiv Veränderungen des Zeitgeistes ablesen lassen: Bis zum Ende der Französischen Revolution waren Reiterbildnisse und Reiterstandbilder dem Adel vorbehalten. Mit dem Ende des Absolutismus profaniert und demontiert die Kunst die heroische Darstellung des Reiters bis hin zu Edgar Degas, der am Ende des 19. Jahrhunderts einen vom Pferd gestürzten Jockey malt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts werden Franz Marcs reiterlose Pferde zu symbolischen Stellvertretern des Menschen.
Hundert Jahre später kommen Künstler unserer Zeit wie Emil Schumacher, Norbert Tadeusz, Andreas von Weizsäcker, Johannes Brus, Christa Näher und andere mit ihren Pferdedarstellungen zu überraschenden Aussagen, gerade weil sie auf den Reiter verzichten.