Die Arbeiten von Julius von Bismarck umfassen die Felder von Kunst, Wissenschaft und Technologie. Mit seinen Erfindungen und Installationen untersucht er den menschlichen Wahrnehmungsapparat und nutzt dabei Gesetze der Physik, um unsere perzeptiven Gewohnheiten herauszufordern. Für die Ausstellung in Göttingen wird er eine neue Installation produzieren, die aus einem rotierenden Paraboloid bzw. einer tassenartigen Form mit einem Durchmesser von ca. 5 Meter besteht. Diese Größe bewirkt, dass die Innenseite der Installation begehbar und sogar bewohnbar ist. Ein wesentliches Element dieser Arbeit ist die Erfahrung, die sie vermittelt. Die Kombination aus Zentrifugal- und Gravitationskraft des sich drehenden Objektes erlaubt es dem Betreter des Objektes, aufrecht und senkrecht zur leicht gekurvten Bodenfläche zu stehen und sich zu bewegen, ohne dass er das Gefühl hat, auf einer sich neigenden Fläche zu stehen.
Im Wesentlichen dient das "Egocentric System” als metaphorisches Modell und als eine Versuchsanordnung, um eine radikale Verschiebung der subjektiven Wahrnehmung zu erforschen und diese aber auch am eigenen Leib nachvollziehen zu können.