Das Eckhaus Gotmar-/ Prinzenstraße wurde 1742 durch den Kaufmann Christian Ludewig Schmahle erbaut. 1768 mietete das Gebäude der Verlagsbuchhändler J.C. Dieterich, der die Tradition der Göttinger Universitätsverlage mitbegründete und prägte.
Zu den bekanntesten Bewohnern des weitläufigen barocken Wohn- und Geschäftshauses zählte Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799), nach dem das Gebäude heute benannt ist. Hier lebte und lehrte der Mathematiker, Astronom, Physiker, Schriftsteller und Aufklärer fast 30 Jahre.
Im großen Saal des ersten Stocks hielt er seine Vorlesungen. Zu den Hörern zählten Carl Friedrich Gauss und Alexander von Humboldt. In seinen Wohnräumen begüßte er zahlreiche Gäste wie Gotthold Ephraium Lessing, Johann Wolfgang von Goethe und Johann Kaspar Lavater.
Das Wohn- und Geschäftshaus ist heute Eigentum der Stadt. Seit 1978 werden die Räume vom Verein "Künstlerhaus mit Galerie e.V." genutzt. In Zusammenarbeit mit den Künstlergruppen "Bund Bildender Künstler", dem "Kreis 34 e.V." sowie dem "Kunstverein Göttingen e.V." organisiert das Künstlerhaus Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Außerdem haben Künstler die Möglichkeit, Atelierräume zu mieten.