Lea Porsager beschäftigt sich mit der Entwicklung von sozialen Strömungen, deren Ursprung im Okkultismus und in Reformbewegungen liegt. Ihre Arbeiten basieren auf intensiver Forschungsarbeit alternativer Denker wie Rudolf Steiner, Helena Blavatsky oder G. I. Gurdjieff, deren Experimente und Ideen sie für die Kamera neu inszeniert. Diese Performances bilden jeweils das Ausgangsmaterial für stilistisch reduzierte Arbeiten, die an die Kunst der frühen Moderne erinnern und gleichzeitig die hypnotische Intensität dieser „Reenactments“ unterschwellig vermitteln. Die neu entstehenden Arbeiten setzen sich mit kulturellen Umbrüchen auseinander, die Inspirationen für die heutige Quantenforschung lieferten: mit philosophischen Spekulationen und Selbstexperimenten radikaler Gruppierungen der 60er und 70er, die später in herkömmliche Wissenschaften übertragen wurden. Vor diesem Hintergrund beleuchtet Porsager auch die politischen und ethischen Implikationen der heutigen Anwendung von Quantenmechanik, etwa im Bereich der Übertragung von Informationen, Ver- und Entschlüsselung von Daten sowie ihrer Funktion in bestehenden Überwachungssystemen.
Lea Porsagers Arbeit „The Anatta Experiment“ wurde auf der documenta13 präsentiert. Die Ausstellung im Kunstverein ist ihre erste Einzelausstellung in Deutschland.