14.03.2010 - 02.05.2010
Mit „vier, sechs, sieben K und die verbotenen Minoren“ stellen Elise Florenty (*1978 in Bordeaux) und Matthew Antezzo (*1962 in Connecticut/ USA) im Kunstverein Göttingen das Ergebnis ihrer erstmaligen künstlerischen Zusammenarbeit vor. Das kooperative Ausstellungsprojekt – entstanen im Rahmen eines Stipendienaufenthalts 2009 in den Künstlerhäusern Worpswede und dort im Modell erprobt – vereint die neueste Werkserie geometrisch-abstrakter Fadenbilder Antezzos mit skulpturalen Interventionen Florentys und lässt so einen spannungsvollen ästhetischen Dialog entstehen, dem die beiden Künstler hier gleichsam das Gewand einer mathematischen Denkfigur verpassen.
So nimmt der Ausstellungstitel Bezug auf einen Teilbereich der linearen Algebra, und Antezzos Installationen erscheinen als bildkünstlerische Exkursionen ins Reich der Graphentheorie, dem auch Florentys kleinformatige Zahlenskulpturen – „die verbotenen Minoren“ 3,3 und 5 – angehören.
Zugleich knüpft die Künstlerin hier an ihre Auseinandersetzung mit dem Werk Franz Kafkas an, indem sie assoziativ auf das von Gilles Deleuze und Félix Guattari in ihrer Kafka-Studie von 1975 entwickelte Konzept einer „littérature mineure“, einer „kleinen Literatur“, verweist.