Die Ausstellung dient als Plattform für den Diskurs über Kulturen der Erinnerung und der einhergehenden Geschichtsschreibung im öffentlichen Raum. Inwieweit wird durch öffentliche Symbole und Orte des Gedenkens ein allgemein verbindliches Geschichtsbild postuliert? Die gegenübergestellten Arbeiten beleuchten ein breites Feld künstlerischer Positionen, die sich mit der Tradition von Monumenten und den daraus implizierten sozialen Dimensionen auseinandersetzen. Sie untersuchen ihre Veränderung der Rezeption im Verlauf der Geschichte und beleuchten die Auswirkungen von politischen und sozialen Umbrüchen auf Kunst im öffentlichen Raum. Woher kommt der Anspruch etwas für und in der Öffentlichkeit zu "verewigen" im Vergleich zum ephemeren Charakter einer Geste oder Intervention? 'Moment!' beschäftigt sich mit dem puren Akt und der damit einhergehenden Macht- und Erinnerungskultur. Welche Ereignisse und Personen sollen im sozialen Gedächtnis bewahrt werden - und vor allem welche nicht?
Angeregt wurde die Ausstellung durch die Debatte um ein geplantes öffentliches Monument der Niedersächsischen Künstlerin Christiane Möbus (für die “Göttinger 7” von 1837) vor dem Göttinger Hauptbahnhof in der regionalen Presse.