1777 sollte der Zauberer Philadelphus Philadelphia, von Goethe und Schiller bewundert, ein Gastspiel in Göttingen geben. Georg Christoph Lichtenberg war über die Salonmagie so verärgert, dass er fingierte Reklamezettel anfertigen ließ, auf denen unglaubliche Wundertaten Philadelphias angekündigt wurden, die dieser natürlich nie würde zeigen können. Der so bloßgestellte Philadelphia verließ Göttingen, ohne eine Vorstellung gegeben zu haben. Ausgehend von diesem Streit zwischen dem Wissenschaftler und dem Magier, entspinnt sich eine Untersuchung dieser beiden Felder, ihrer Gegensätze und Gemeinsamkeiten.
Nina Tobien hat an der Städelschule Frankfurt studiert und beschäftigt sich mit Archiven, und Strukturen in Wissenschaft und Kultur. Das Suchen, Sammeln und Sortieren ist eine wesentliche Arbeitsweise der Künstlerin. Nina Tobiens Arbeit ist auch vor dem Hintergrund einer Wissenschaftsgeschichte zu sehen und ist formal und inhaltlich zwischen Kunst und Wissenschaft angesiedelt.