Der Kunstverein Ruhr ist neben dem Kunstring Folkwang der zweite Kunstverein der Stadt Essen, der sich der bildenden Kunst der Gegenwart widmet. Es war der Folkwangprofessor Max Burchartz, der zusammen mit dem Essener Maler Heinz Schildknecht, 1950 diese erste Initiative von Kunstinteressierten in Essen nach dem 2. Weltkrieg unter dem programmatischen Namen "Tatkreis Kunst der Ruhr e.V." begründete. Es ging darum, mit engagierten Ausstellungen, Reisen, Vorträgen, Autorenlesungen und der Herausgabe von Editionen den Anschluss an die Gegenwart der Nachkriegszeit zu finden und die bildenden Künste tatkräftig zu fördern. Schon damals wurde Kunst nicht als isoliertes Phänomen, sondern immer in kulturgeschichtlichen Zusammenhängen begriffen. Dieses Grundverständnis hat die die gesamten Aktivitäten des Vereins von Anfang an geprägt, was u.a. in seiner interdisziplinären Programmgestaltung bis heute ablesbar ist.
Zu den "klassischen“ Arbeitsfeldern eines Kunstvereins gehören natürlich nach wie vor Vorträge, Atelierbesuche, Künstlergespräche, Exkursionen z.B. auch nach New York, London, Madrid, zur Biennale nach Venedig, oder wie geschehen auch nach Los Angeles und San Francisco. Der Besuch der "Art Cologne", aktuelle Ausstellungen im Rhein-Ruhr-Kreis (und darüber hinaus) runden die Beschäftigung mit Fragestellungen der Gegenwartskunst im Kunstverein Ruhr ab.