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Ludwig Museum im Deutschherrenhaus Koblenz


Danziger Freiheit 1
56068 Koblenz
Tel.: 02 61 30 40 412
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Öffnungszeiten:

Di-Sa 10.30-17.00
So, Fei 11.00-18.00

Die letzte Freiheit: Von den Pionieren der Land-Art der 1960er Jahre bis zur Natur im Cyberspace

15.04.2011 - 16.10.2011
Nach den verheerenden Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs und dem danach erfolgten Neubeginn der Künste, die sich vor allem im abstrakten Gestus der New York School und des in Europa beheimateten Informell Ausdruck verschafften, waren es in den 1960er Jahren dann vor allem amerikanische Künstler, die sich ganz auf die Spuren der Natur begaben. Es war nicht mehr die Anschauung der Natur (im Sinne eines nahezu kontemplativen Aktes), die sie interessierte, sondern umgekehrt lieferte diese das Material, das zum künstlerischen Instrument wurde und zum Objekt Forschungsorientierter Versuchsreihen mutierte. Als ein wesentlicher Faktor kam hinzu, dass sich der künstlerische Prozess nicht mehr auf den Atelierraum reduzierte, oder - wie bei dem Impressionisten "vor der Natur" stattfand -, sondern die Künstler sich selbst in zumeist entlegene Gegenden begaben und diese zum Teil großflächig transformierten. Eine der Fragen, die sich bereits zu Anfang stellt, ist die nach dem Ursprung dieses Paradigmenwechsels und zugleich die daraus sich ableitende Klärung, inwieweit Naturbeobachtung im Akt der Transformation nicht nur sichtbar, sondern ggf. zugleich konterkariert wird. In diesem Zusammenhang soll in einem ersten Schritt recherchiert werden, was die historischen Grundlagen für diesen, auf Erforschung ausgerichteten Ansatz der Künstler war. Robert Smithson, aber auch Richard Long, Dennis Oppenheim, Mario Merz und einige Andere bereiteten ihre Land-Art Projekte zuweilen wie Expeditionen von Geologen vor. Vom wissenschaftlichen Charakter ihres Ansatzes geschuldet, besorgten sie sich Landkarten mit entsprechenden Höhengraden und den exakten geologischen Formationen, oder sie versorgten sich mit Informationen seitens der Biologen, um die einzelnen Spezies, die dort leben, zu examinieren. Sie erkundeten umfassend alle Eventualitäten, die sich aus ihren geplanten Interventionen ergeben könnten. So begab sich beispielsweise Richard Smithson auf eine Forschungsreise zum Terrain der großen Salzseen von Utha, bevor er mit seiner "spirale" die Landschaft großflächig veränderte.

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