Hans Brändli aus Ibach-Schwyz lebt seit vielen Jahren als Künstler in Düsseldorf. Nach der Schule für Gestaltung Luzern studierte er Bildhauerei an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf und war Meisterschüler bei Klaus Rinke. In den Neunzigerjahren stellte er im Kunstmuseum Luzern, im Talmuseum Engelberg und in der Galerie Benzeholz in Meggen aus. In diesem Jahrhundert zeigte er u. a. Werke in New York, Madrid und Berlin. Im Kunstmuseum Winterthur war er an Gruppenausstellungen beteiligt, zuletzt 2015 an „CH-Variationen – Neuere Schweizer Zeichnungen“. Hier war auch Lisa Hoever mit Aquarellen vertreten. Lisa Hoever, in Münster (Westfalen) geboren, lebt in Bern und ist Dozentin für Malerei an der Hochschule der Künste Bern. Sie studierte ebenfalls an der Kunstakademie Düsseldorf, die sie als Meisterschülerin von Alfonso Hüppi abschloss. Sie weist eine intensive Ausstellungstätigkeit in der Schweiz und in Deutschland auf.
Das verbindende Medium von Hans Brändli und Lisa Hoever ist das Aquarell. Lisa Hoever stellt zusätzlich Malereien in Öl auf Leinwand aus. Hans Brändli zeigt seine Wasserfarben-Bilder auf Papier, die er teilweise mit Kohle, Bleistift, Farbstift, Tusche oder Fettkreide kombiniert. Im Zentrum stehen aber seine neuen Skulpturen. Sie sind aus Kupfer, Messing, Neusilber oder Stahl geschmiedet oder aus Eisenblech gefügt. Es sind sowohl meditative Wandobjekte wie konzentriert geschaffene Plastiken im Raum, die das Licht sammeln und den Betrachter reflektieren. Rahmenartige Gebilde wirken wie kostbare Schreine, die nicht verschliessen, sondern Gedankenräume öffnen.
In Lisa Hoevers Atelier sammeln sich verschiedenste Dinge an wie Zweige, Verpackungsmaterialien, gemusterte Stoffe, vertrocknete Blumen, Gefässe, Lacktabletts. Ihre Bilder und Aquarelle gehen von diesen Dingen aus. Es geht ihr aber nicht um eine naturalistische Widergabe. Trotzdem ist es nötig, dass diese Gegenstände anwesend sind, um in Malerei verwandelt zu werden. Ohne Vorzeichnung entstehen ihre Bilder in der direkten Anschauung und lösen sich in Malerei auf. Der Ursprung im Realen bleibt spürbar, auch wenn die Farben in den Aquarellen zerfliessen, die Motive im Bild verschoben werden und damit die Dinge in Fluss geraten. Mit der unkonventionellen Platzierung von Halmen, Zweigen, Blüten und Gegenständen auf den Ölbildern schafft sie Raum, Zwischenraum, Malinseln, auf denen sie der Farbe auf den Grund geht.