27.03.2010 - 24.10.2010
Sri Lanka – tropisches Ferienparadies für die einen, jahrzehntelanger Kriegsschauplatz für die anderen: Der Inselstaat mit seiner wechselvollen Geschichte und seinem reichen kulturellen Erbe, das vom Zusammenspiel unterschiedlicher Kulturen, Religionen und künstlerischen Traditionen geprägt ist, ruft vielfältige und oft widersprüchliche Assoziationen hervor. Kaum bekannt in Europa ist allerdings die lebendige und engagierte Gegenwartskunst des Landes.
Die Ausstellung KunstVoller Widerstand präsentiert erstmals in Deutschland eine umfassende Schau von Malerei, Grafik, Fotografien, Skulpturen und Installationen arrivierter wie auch aufstrebender srilankischer Künstlerinnen und Künstler. In ihrer innovativen Erprobung neuer Genres, Materialien und Ideen stehen diese Arbeiten in einer Tradition des bildnerischen Schaffens, die einerseits auf lokale Bildsprache und Themen zurückgreift, aber in Auseinandersetzung mit der Kunstentwicklung in Europa schon frühzeitig eine eigenständige Moderne entwickelte.
Sri Lankas Gegenwartskünstler beziehen in ihren Werken Stellung zu globalen Fragen – der Gleichzeitigkeit von Tradition und Moderne, Verstädterung und Konsumgesellschaft, Geschlechterrollen, Religion und Politik, den zerstörerischen Auswirkungen des Krieges oder dem Umgang mit kultureller Differenz – und widersetzen sich in ihrem künstlerischen Selbstverständnis sowohl dem Diktat westlicher Kunsthierarchien wie auch der Beschränkung durch nationalstaatliche und kulturelle Identität. Ihre provokativen, ironischen oder kontemplativen Kommentare spiegeln ein facettenreiches Bild der srilankischen Gesellschaft.