Museum Ettlingen

Jeder Mensch hinterlässt Spuren, die im Laufe der Zeit verloren gehen, Gegenstände verrotten, sinken in den Boden und Gebäude werden verändert, zerstört oder überbaut. Will man erfahren, wie Lebensumstände und Alltag unserer Vorfahren ausgesehen haben, so muss man sich auf die Suche nach den Spuren und Quellen machen und dies auf einer breiten Ebene: archäologisches Fundmaterial aus allen Lebensbereichen, Baudenkmäler, Kunstobjekte, menschliche und tierische Knochen, schriftliche oder filmische Zeugnisse. Vom eiszeitlichen Mammutbackenzahn bis zu schriftlichen Zeugnissen aus Urgroßmutters Zeiten untersucht die Ausstellung unterschiedliche, authentische und vor allem alltägliche Objekte. Funde von Knochen oder Stoßzähnen belegen, dass auch in der Rheinebene rund um Ettlingen vor ca. 10.000 Jahren Mammuts durch die Steppe gezogen sind. Steinwerkzeuge und Artefakte aus Feuerstein sind bislang die ältesten Spuren menschlicher Anwesenheit auf Ettlinger Gebiet. Sie belegen den Aufenthalt des Menschen seit ca. 10.000 Jahren.
Die Archäologie ist die wissenschaftliche Suche nach den Spuren vergangener Zeiten. Gesucht und untersucht werden die materiellen Hinterlassenschaften der Menschen, die in den Erdschichten verborgen sind – oft keine Goldschätze, sondern Bruchstucke und Scherben von Gebrauchskeramik, Werkzeug oder Knochen. Aus vielen kleinen Puzzle-Teilen können so die Lebensumstände der früheren Menschen rekonstruiert werden.
Die Bergung der Funde und die weiteren Arbeitsschritte der Fundbearbeitungerleben die Besucher an vielen praktischen Stationen in der Forscherwerkstatt.
Mit den Römern ist u. a. die Schrift in unser Gebiet gekommen und mit ihr die Möglichkeit, Informationen auch für die nächsten Generationen festzuhalten. Im „Skriptorium“ lernt der Besucher Schriften aus zwei Jahrtausenden kennen – von der römischen Majuskel bis zur Sütterlinschrift.
Spannend wie ein Krimi ist die Suche nach Spuren und Hinweisen auf die ursprüngliche Ausstattung des Schlosses. Auch noch heute können Rätsel gelöst werden: wie war der Rittersaal bemalt, was macht eine Sonnenuhr am mittelalterlichen Bergfried?
Repliken von Alltagsgegenständen, Werkzeugen und Waffen greifen den Themen -
komplex „Experimentelle Archäologie“ auf und zeigen anschaulich die Lebensweise und Ausrüstung der Menschen in der Jungsteinzeit (ca. 5500–2200 v. Chr.).
Für Kinder: mit dem „Forscherheft“ könnt ihr beim Rundgang durch die Ausstellung Fragen beantworten und Rätsel lösen, wie z. B. das Geheimnis des Reiters auf der prachtvollen Ofenkachel. Am Ende ergeben die Antworten ein Lösungswort, für das am Museumsshop eine kleine Belohnung winkt.