Das Museum Folkwang – im altnordischen Versepos Edda bezeichnet der Begriff Folkvangar (Volkshalle) den Palast der Göttin Freya – wurde 1902 von Karl Ernst Osthaus (1874–1921) in der westfälischen Industriestadt Hagen gegründet. Das hierfür erforderliche Kapital hatte der damalige Student der Kunstgeschichte, Literatur und Philosophie durch eine Erbschaft erhalten. Aus seinen Anfängen als Kunstsammlung mit naturkundlichen und kunstgewerblichen Abteilungen hat es sich in kürzester Zeit zum wegweisenden Museum für moderne Kunst in Deutschland entwickelt. Das Museum Folkwang erwarb und zeigte als erste öffentliche Sammlung in Deutschland Werke der Wegbereiter der Moderne Cézanne, Gauguin, van Gogh und Matisse. Nach dem Tod des Museumsgründers im Jahre 1921 wurde die Sammlung Osthaus vom neu gegründeten Folkwang-Museumsverein, einer fortschrittlichen Initiative kunstbegeisterter Essener Bürger, für die Stadt Essen erworben und 1922 mit dem seit 1906 bestehenden Städtischen Kunstmuseum zum Museum Folkwang vereinigt. Das Museum Folkwang verdankt seinen Ruf den herausragenden Sammlungen zur Malerei und Skulptur des 19. Jahrhunderts, der klassischen Moderne sowie der Kunst nach 1945 und der Fotografie.