„In twenty-five years from now France will still be France, England will remain England and what can we expect to change in Italy … but Germany, what will be of Germany in twenty-five years?“
Mit dieser Frage beschließt der amerikanische Fotograf Leonard Freed (1929–2006) das Vorwort zu seiner groß angelegten Reportage über die Bundesrepublik Deutschland, die er 1970 unter dem Titel Made in Germany in New York publizierte.
Made in Germany steht in der Tradition der Erkundungsreisen westlicher Fotografen, die die fremd gewordene Kulturnation Deutschland nach der Katastrophe des Nationalsozialismus in Augenschein nehmen. Ab Mitte der 1950er Jahre ist Freed immer wieder in der Bundesrepublik, er fotografiert die Deutschen in ihrem sozialen Umfeld, bei der Arbeit, in ihrer Freizeit, auf Volksfesten und zu anderen gesellschaft lichen Ereignissen. Der Fotograf zeichnet ein eindringliches Bild von einem sozial und politisch gespaltenen Deutschland, dem Wirtschaftswunderland im Konflikt zwischen einer rebellischen Jugend und einer unbelehrbaren älteren Generation.