Ob sich der Frühling noch etwas Zeit lässt oder nicht – im Jägerhof ist alles für seinen Empfang vorbereitet: Grünende Sträuße, mit den unterschiedlichsten Ostereiern bunt und fantasievoll dekoriert, rahmen ein abwechslungsreiches Programm mit Konzerten, Lesungen und Vorträgen. Volkskünstlerinnen und Volkskünstler stellen ihre Erzeugnisse vor und erklären ihre Verzier- und Handwerkstechniken.
Einen Schwerpunkt bildet in diesem Jahr die spektakuläre Osterei-Kunst aus der Bukowina – einer kulturell lebendigen Grenzlandschaft zwischen der Ukraine und Rumänien, in der sich Abendland und Morgenland begegnen. Diese Region ist nicht nur berühmt für ihre als Weltkulturerbe geschützten Moldauklöster, sondern auch für ihre außerordentlich kunstvoll gestalteten Ostereier. Sie ist seit Jahrhunderten geprägt vom Miteinander und Nebeneinander der Sprachen, Religionen und Kulturen. Diese kulturellen Einflüsse finden sich in der Mustervielfalt der handbemalter Ostereier wieder, aufgehoben in der Tradition der rumänisch-orthodoxen Kirche.
Aus der Bukowina ist Elena Torak zu Gast im Museum. Sie gilt als eine der erfahrensten Eiermalerin, ihre virtuos gestalteten Ostereier umfassen die ganze Vielfalt der bukowinischen Verzierungstradition. Die rumänische Volkskünstlerin führt im Jägerhof vor, wie sie mit leichter Hand ihre atemberaubenden und farbenfrohen Muster auf hoch sensible Oberflächen aufbringt - live und in Farbe.