Die Ausstellung zeigt Photographien, die Günther Fielmann dem Museum Langes Tannen im September 2012 geschenkt hat, und die Theodor Möller bei seinen Streifzügen im Kreis Pinneberg in den Jahren von 1906 bis 1939 gemacht hat: Häuser und Straßenszenen in den Städten Uetersen, Wedel, Elmshorn und Pinneberg ebenso wie Bauernhäuser in ländlichen Regionen – und immer wieder die von ihm so geliebte Landschaft. Photographien von bestechender Qualität, brillanter Tiefenwirkung und einer insgesamt hohen Attraktivität, die neben ihrem dokumentarischen Wert den künstlerischen Anspruch Möllers zeigen. Stille, stimmungsvolle Bilder sind ihm hier gelungen wie das Photo vom Hohen Elbufer bei Wedel aus dem Jahr 1907, das als Plakatmotiv ausgewählt wurde.
Auf den Monat genau vor 140 Jahren, am 6. März 1873, wurde der Photochronist, Pädagoge und Heimatforscher Theodor Möller in Rumohr in der Nähe von Kiel geboren. Statt aber in die Fußstapfen des Vaters zu treten und wie dieser Bauer zu werden, entschied sich Möller für den Lehrerberuf und durchlief die zu seiner Zeit übliche pädagogische Ausbildung: Zunächst zwei Jahre Präparandenanstalt in Kiel, danach drei Jahre Lehrerseminar in Segeberg. Ab 1900 wandte sich Möller zunehmend der Photographie zu, hielt zahlreiche Lichtbildervorträge und galt bald als begnadeter Lichtbildner. In dem noch jungen Medium sah er ein unübertreffliches Mittel, das Bestehende und noch Vorhandene in einer sich rasant verändernden Umwelt im Bild festzuhalten und auf diese Weise für die Nachwelt zu dokumentieren. Seine Motive und Vorbilder fand er in der Landschaftsmalerei des 19./20. Jahrhunderts. Möller vermochte seiner Heimatliebe nicht wie seine malenden Zeitgenossen mit dem Pinsel, sondern mit der Kamera Ausdruck zu verleihen – weshalb er seine Kamera auch seinen „Tuschkasten“ nannte.