27.06.2009 - 28.06.2009
Das Mobile Museum Neukölln zu Gast auf der Lohmühlenbrücke
Die Ausstellung erinnert in 14 Bild-Text-Tafeln daran, was die deutsche Teilung für Neukölln bedeutete und setzt das Geschehene in den zeitgeschichtlichen Kontext.
Durch den Mauerbau wurden Familien und Nachbarschaften zerrissen und wichtige Verkehrsadern wie die Elsenstraße, die Wildenbruchstraße oder die Lohmühlenbrücke durchtrennt. Die Harzer Straße, wo die Mauer - ähnlich wie auf der Bernauer Straße in Wedding/Mitte - mitten auf der Straße verlief, erlebte dramatische Teilungs- und Fluchtszenarien. Die Karl-Marx-Straße, der "Boulevard des Ostens", verlor Tausende von Kunden aus Treptow und den südlichen Randgebieten. Neukölln wurde plötzlich zu einem Rand- und Grenzbezirk.
Die Erstpräsentation erfolgt anlässlich des Kulturfestivals "48-Stunden-Neukölln" am 27./28. Juni auf der Lohmühlenbrücke. Der Ausstellungsort wurde nicht zufällig gewählt. Die Brücke schafft vom Neuköllner Maybachufer aus die Verbindung zur Harzer Straße und zum Kiehlufer in Neukölln. Infolge des Mauerbaus war vom 13.8.1961 an diese wichtige Verkehrsverbindung durchtrennt.
Die 1962 erbaute Fußgängerbrücke - nur wenige Meter von der Lohmühlenbrücke entfernt - war an dieser Stelle die einzige nutzbare Verbindung über den Neuköllner Schifffahrtskanal und zeugt noch heute von diesem Kapitel Berliner Teilungsgeschichte. Erst im Mai 1988 begann die DDR im Rahmen eines Gebietsaustausches die Mauer zu versetzen, so dass der Lohmühlenplatz für Neuköllner wieder zugänglich wurde.