20.11.2010 - 20.02.2011
Nur schemenhaft zu erkennende Männergesichter hinter einer milchigen Fensterscheibe, ihre Konturen sind unklar, die Gesichtszüge vage. Mit ihrer Linhof Plattenkamera fotografiert die in Berlin lebende Fotografin Loredana Nemes (*1972 in Sibiu/Rumänien) Berliner Männerwelten in türkischen, orientalischen und arabischen Männercafés in Neukölln, Kreuzberg oder Wedding.
Erste, inspirierende Begegnungen für diese Arbeit hatte sie als Zwölfjährige während eines halbjährigen Aufenthalts in Shiraz, Iran. Mit großer Neugierde auf diese fremde, faszinierende Kultur nähert sie sich Orten, die ihr als Frau keinen Einlass gewähren. »Ich fotografiere ihre Außenmembran, die uns die Innenwelt nur schemenhaft andeutet und die Trennung zwischen den Welten visualisiert«, so Nemes. Das Ergebnis dieses fotografischen Dialoges sind Porträts von Ali, Ünal, Kemal oder Rasim, die uns Grenzen aufzeigen - kulturelle und visuelle.