Im Jahr 2018 endet die Steinkohleförderung in Deutschland. Das Museum Ostwall im Dortmund U beschäftigt sich künstlerisch mit dieser historischen Zäsur.
In den 1950er Jahren erlebte die bergmännische Laienkunst im Ruhrgebiet eine Blüte: Gewerkschaften und Montanindustrie förderten die kreative Betätigung der hart arbeitenden Bergleute. „Der Bergmann und sein Werk“ war nur eine von zahlreichen Ausstellungen bergmännischer Laienkunst im Ruhrgebiet.
Das Museum Ostwall wirft in „Schichtwechsel“ einen aktuellen Blick auf die Laienkunst, beschäftigt sich mit der eigenen Sammlungsgeschichte. Den Strukturwandel aufgreifend zeigt sie zudem heutige künstlerische und kreative Bestrebungen rund um das Thema „Kohle“.
Zeitgleich mit der Freizeitförderung der Bergarbeiter schlug sich das große Interesse für künstlerische Laien von Dr. Leonie Reygers, der Gründungsdirektorin des Museums, in vielfältige Sammlungs- und Ausstellungsaktivitäten sowie in der Gründung der ersten Kindermalstube in Deutschland nieder: „Kunst für Alle“.
In der Ausstellung „Schichtwechsel“ werden historische Dokumente und Werke modernen und zeitgenössischen Positionen gegenübergestellt: Wie war die Kulturförderung im Bergbau der 1950er/60er Jahre? Wie hat der Strukturwandel die Kunst- und Kulturlandschaft beeinflusst? Gibt es heute ähnliche Bestrebungen in der Förderung von Kreativität? Und was kommt nach der Kohle?
Gezeigt werden Leihgaben und Sammlungsbestände der klassischen naiven Malerei (u. a. von Séraphine Louise und Ivan Rabuzin), der Bergarbeiterlaienkunst (u.a. von Erich Bödeker und Franz Brandes) sowie wichtige zeitgenössische Positionen (u. a. von Mohau Modisakeng, Reiner Ruthenbeck, Andreas Gursky, Alicja Kwade, Rirkit Tiravanija).