Das MUSEUM RITTER ist eine private Institution, die sich der Präsentation, Förderung und Vermittlung vorwiegend geometrisch-abstrakter Kunst widmet. Gegründet von Marli Hoppe-Ritter, der Enkelin des Firmengründers der Alfred Ritter Schokoladenfabrik, wird das Museum von der Marli Hoppe-Ritter-Stiftung zur Förderung der Kunst getragen. Der Museumsbau befindet sich direkt neben der Fabrik Ritter Sport im spätmittelalterlichen Städtchen Waldenbuch.
Den Kernbestand des MUSEUM RITTER bilden Werke der Kunstsammlung von Marli Hoppe-Ritter und ihrem Ehemann Hilmar Hoppe. Inhaltlich und formal beschäftigen sich die überwiegend aus Europa stammenden Gemälde und Skulpturen mit dem Thema Quadrat. Die Arbeiten stammen aus dem 20. und 21. Jahrhundert. Von der strengen konstruktiven Form hin zur spielerischen Auflösung des Quadrats bietet die Sammlung spannende Auseinandersetzungen mit einer mal gefügigen, mal widerständigen Form.
Wechselnde Sonderausstellungen knüpfen an die Idee der Sammlung an, die Bedeutung geometrischer Ansätze auch für zeitgenössische Positionen deutlich zu machen.
Das MUSEUM RITTER wurde vom Berliner Architekturbüro Max Dudler entworfen und befindet sich direkt neben der Schokoladenfabrik Ritter Sport. Flächige Fassaden aus hellem, warm getöntem Kalkstein und große Fenster verleihen der Architektur einen ruhigen, monolithischen Charakter. Eine großzügige Passage, die sich ins Aichtal hin weitet, leitet zu den Eingängen der beiden Flügel und verbindet sie. Die zukunftsweisende Haustechnik des Neubaus, die als natürliche Ressourcen Solarenergie und Geothermie einsetzt, dient einer möglichst ausgeglichenen Umweltbilanz.
Die Grundfläche des Baus von 44 x 44 Metern greift das für den Schokoladenhersteller kennzeichnende Quadrat auf. Die Bruttogeschossfläche von etwa 4.450 qm teilt sich in zwei Flügel. Der größere Flügel ist mit seinen etwa 700 qm Ausstellungsfläche der Sammlung Marli Hoppe-Ritter und den Sonderausstellungen gewidmet. Er enthält zudem das Museums-Café und den Museums-Shop mit exklusiven Angeboten. Der kleinere Flügel beherbergt den SchokoLaden - das Besucherzentrum der Firma Ritter Sport - mit der SchokoAusstellung, der SchokoWerkstatt für Kinder und Jugendliche und dem SchokoShop.
»Hommage to the square« - mit diesem Titel der berühmten Werkserie von Josef Albers könnte die Sammlung Marli Hoppe-Ritter mit Fug und Recht bezeichnet werden. Die Vielfalt malerischer und plastischer Konzepte zum Quadrat, seine anhaltende Lebendigkeit als Form und die spannenden Verbindungslinien, die sich quer durch die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts ziehen lassen, offenbaren ein überzeugendes Sammlungskonzept.
Die Sammlung Marli Hoppe-Ritter umfasst mehr als 600 Gemälde, Objekte, Skulpturen und graphische Arbeiten. Sie versammelt eine Vielzahl künstlerischer Konzepte, die das Quadrat zum Ausgangspunkt oder Ziel haben und umschließt damit ein ganzes Jahrhundert Kunstgeschichte in konzentrierter Form.
Beginnend mit Kasimir Malewitsch ist das Quadrat vom Konstruktivismus über die DeStijl-Bewegung, die Zürcher Konkreten bis hin zur Minimal Art zu einem Paradigma der Moderne geworden. Unzählige Künstlerinnen und Künstler haben sich, zumeist in der abstrakten und konkreten Kunst, mit dem Quadrat in Form und Inhalt auseinandergesetzt.
Als Sammlungskonzept eine kleine Geschichte des Quadrats zu wählen, hat sich als kunsthistorisch von besonderem Interesse, spannend und überraschend erwiesen. Keine Spur von Langeweile also. Dafür ein nicht enden wollender Strom von Kunstwerken, die sich ernsthaft, spielerisch, mathematisch, spirituell, analytisch und witzig mit dem Viereck und seinen vier rechten Winkeln beschäftigen.