25.09.2009 - 31.03.2010
Am 20. Oktober 2008 ist es 40 Jahre her, dass in Duisburg, der Patenstadt für Königsberg (Pr) seit 1951, ein Museum zur Bewahrung der Königsberger Geschichte und Kultur, zugleich als Treffpunkt für eine Königsberger Gruppe sowie für Gruppen anderer Landsmannschaften eingerichtet wurde. Das „Haus Königsberg", so hieß diese erste Einrichtung, beherbergte auch die Anschriftenkartei der früheren Bürger und Bürgerinnen Königsbergs, fast 300.000 Namen.
Unzählige Menschen besuchten in den darauf folgenden Jahren das in einem schönen Altbau untergebrachte Museum an der Mülheimer - Straße in der Nähe des Duisburger Hauptbahnhofs. Hier erhielten sie Auskünfte aller Art. Mit Hilfe der Kartei wurden Familienangehörige und Freunde, die durch Flucht und Vertreibung in alle Gegenden Deutschlands verstreut worden waren, zusammengeführt. Im „Haus Königsberg" wurden erste Exponate abgegeben, die einen Bezug zur Stadt am Pregel hatten, hier trafen sich Königsberger zum Gedankenaustausch, und hier kamen immer wieder Besucher zu Vortragsveranstaltungen oder anderen kulturellen Angeboten zusammen. Dem Museum „Haus Königsberg" stattete auch Jurij Iwanow, der russische „Förderer deutscher Kultur im heutigen Kaliningrad", einen ersten Besuch ab. Die Ankündigung, dass er uns Informationen über die bis 1989 verbotene Stadt geben könnte, ließ so viele Besucher in das Museum kommen, dass nicht alle einen Platz im Vortragsraum, in den Nebenräumen oder im Flur bekommen konnten.
Erster Verantwortlicher für den Aufbau des Museums war Dr. Fritz Gause, letzter Königsberger Stadtarchivar und Autor der dreibändigen „Geschichte der Stadt Königsberg", von der es inzwischen auch eine russische Übersetzung gibt. Nach seinem frühen Tod 1973 übernahmen verschiedene Verantwortliche die Leitung des Hauses, unterstützt von zeitweilig drei Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Stadt Duisburg. Schließlich übernahm Ulrich Albinus für kurze Zeit die Leitung, sein Nachfolger ist seit 1987 bis heute Lorenz Grimoni. Das Museum für die ostpreußische Provinzhauptstadt wurde nach Abschluss eines 30-Jahresvertrages mit Duisburg am 5. Dezember 1992 an Duisburgs Innenhafen verlegt und mit dem Kultur- und Stadthistorischen Museum der Patenstadt verbunden, nun unter dem veränderten Namen „Museum Stadt Königsberg" (MSK). An dieser Neueröffnung nahmen 17 Gäste aus Kaliningrad teil: die Oberbürgermeisterin und der Oberstadtdirektor, Universitätsprofessoren und Leiter und Leiterinnen verschiedener Kulturinstitute.
Inzwischen war der Museumsbestand immer weiter angewachsen, im großen Ausstellungsraum entstand eine erste Dauerausstellung, die alle Bereiche der Königsberger Geschichte und Kultur, auch das Alltagsleben berücksichtigte. Mit der großen Ausstellung über Immanuel Kant im Jahre 2004, die etwa 28.000 Besucher sahen, wurde das Museum sogar über die deutschen Grenzen bekannt. Mit großen Wechselausstellungen, z. B. „750 Jahre Königsberg", „Kurische Nehrung", „Käthe Kollwitz – Königsberger Jahre" innerhalb der Dauerausstellung versuchte das ehrenamtliche Team weiterhin dem hohen Anspruch eines gut geführten und interessant gestalteten Museums zu entsprechen.
Mit einer umfangreichen Ausstellung „Königsberger Musikleben" soll die bisherige erfolgreiche Arbeit 2009 fortgesetzt werden. Um dieses Anliegen zu fördern entstand 1999 der „Verein der Freunde und Förderer des Museums Stadt Königsberg". Ferner wurde der gesamte Museumsbestand in Zusammenarbeit mit der Stadt Duisburg 2005 in die „Stiftung Königsberg" im „Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft" überführt.