25.04.2008 - 10.08.2008
Kostbarkeiten aus dem Tierreich haben ihren Weg nach Erfurt gefunden: Über einhundert Präparate, Felle und Skelettteile von zumeist sehr seltenen Arten. Es ist der Nachlaß der Fa. Schlüter-Biologie, zuletzt Winnenden/Baden-Württemberg – einer Firma, welche über 150 Jahre naturkundliche Museen in aller Welt mit Exponaten versorgte.
Einen Namen machte sie sich aber auch mit der Entwicklung biologischer Lehrmittel. Die ältere Generation – gleichgültig ob Ost oder West – kennt noch die Entwicklungsreihe vom Laich zum Frosch und andere Darstellungen aus dem Hause Schlüter. Sie prägten über 100 Jahre wesentlich den naturkundlichen Unterricht weit über Deutschland hinaus, auch wenn nur Insider den Namen des Produzenten kannten.
Gegründet wurde die Firma in Halle/S. im Jahre 1853. In dieser Zeit strebten immer mehr Bürger nach Bildung und sammelten Naturobjekte, um sich buchstäblich so ein Bild von der Vielfalt auf unserer Erde zu machen. Ebenso benötigten die Schulen Anschauungsmaterial. Veränderungen in den Lehrinhalten und neue Medien erforderte neue Angebote um den sich wandelnden Anforderungen gerecht zu werden. Aber auch die Höhen und Untiefen der jüngeren deutschen Vergangenheit hinterließen ihre Spuren auch in der Firmengeschichte: Die beiden Weltkriege zerrissen jedes Mal das weltweit geknüpfte Netz an Kontakten zu Sammlern sowie zu den Museen und schulischen Bildungseinrichtungen. 1960 mußte sie an ihrem Stammsitz in Halle/S. schließen.
Nach 1945 war aber parallel dazu ein neues Unternehmen in Baden-Württemberg entstanden, welches die Tradition dieser geschichtsträchtigen Firma fortsetzte und ebenfalls bald einen internationalen Ruf genoß. Bis der letzte Inhaber, Achim Schlüter, im Alter von 84 Jahren den Betrieb aufgabÂ…
