19.07.2008 - 18.09.2008
Im Frühjahr 2010 wird im 2. Obergeschoss des Dresdener Residenzschlosses die „Türckische Cammer“ der Kurfürsten von Sachsen eröffnet. Über mehrere Jahrhunderte hatte man durch diplomatische Geschenke, Ankäufe und Beutestücke unterschiedlicher Schlachten gegen die Osmanen eine Sammlung exotischer Waffen, Reitzeuge, Zelte und Gewänder zusammengetragen, die in Deutschland ihres Gleichen sucht.
Ein völlig neues Konzept wird es ermöglichen, auf ca. 750 m² die Pracht des Orients zu erleben. Großzügigere Ausstellungs-bedingungen hat es für diese Sammlung nie gegeben. Doch selbst dann können nicht alle Geheimnisse der „Türckischen Cammer“ sichtbar gemacht werden. Viele der über 800 Objekte der Sammlung besitzen Eigenschaften, die bei der üblichen Betrachtungsweise nicht auffallen. Die Kabinettausstellung „Überraschende Ansichten aus der Türckischen Cammer“ präsentiert daher acht Objekte der zukünftigen „Türckischen Cammer“, wie sie auch nach Frühjahr 2010 nicht wieder in Erscheinung treten werden.
Zentrales Stück dieser Ausstellung ist ein Sattel, der 1750 als Geschenk des tatarischen Gesandten in den Besitz des Kurfürsten Friedrich Augusts II. von Sachsen gelangte. Erst durch die notwendige Restaurierung gab der Sattel ein Geheimnis preis, das er mehr als 250 Jahre streng gehütet hatte. Weiterhin werden neben einer versteckten Meistermarke, sowie Rück- bzw. Innenseiten mehrerer Gegenstände auch der private Brief eines türkischen Aghas an seinen Schwager und die im Inneren eines Kehlbehangs versteckten Glocken am Prunkreitzeug des Prager Goldschmiedes Johann Michael zu sehen sein.