Das Richard Wagner Museum in Tribschen ist im ehemaligen Landsitz der Familie Am Rhyn eingerichtet. Diese Patrizier-familie konnte im 18. Jahrhundert das herrschaftliche Anwesen erwerben.
Die Wurzeln des denkmalgeschützten Objektes reichen allerdings bis in das 15. Jahrhundert zurück, worauf das aus dieser Zeit stammende Untergeschoss schliessen lässt. Wahrscheinlich bewohnten im Spätmittelalter die "Herren zu Tripschen" das Haus. Heute noch ist der Name des Quartiers nach ihnen benannt.
Die derzeitige Aussenansicht des Gebäudes ist dem Jahr 1800 zuzuschreiben. Aus dieser Zeit stammen die für das Landhaus so typischen Fensterreihen. Ihre axialsymmetrische Anordnung könnte auf die Bauweise der Meisterfamilie Singer zurückzuführen sein.
Richard Wagner wählte für sechs Jahre das Tribschener Landhaus am Vierwaldstättersee zu seinem Wohnort.
Im April 1866 bezog der Komponist das unbewohnte Haus und füllte es mit Leben. In diesem herrschaftlichen Anwesen, von einem Park umgeben und direkt am See gelegen, lebte er mit seiner zweiten Frau Cosima und seinen Kindern. Das Haus war Treffpunkt prominenter Persönlichkeiten, die zum Freundeskreis des Komponisten gehörten, wie zum Beispiel Franz Liszt, Friedrich Nietzsche, Gottfried Semper oder der Bayernkönig, Ludwig II.
Im Jahr 1872 verliess Wagner die so genannte "Tribschener Idylle", um seine Pläne des eigenen Festspielhauses in Bayreuth zu verwirklichen.
Im Erdgeschoss der ehemaligen Wohnstätte ist heute eine Sammlung über Richard Wagner und seine Tribschener Zeit zu besichtigen.