25.04.2008 - 04.05.2008
In dem niedersächsischen Städtchen Holzminden weitgehend abgeschieden lebend, schuf Rudolf Jahns (1896-1983), der als Maler und Grafiker Autodidakt war, ein bemerkenswertes ÂŒuvre. So gelang es ihm bereits 1924, in Herwarth Waldens
der Avantgarde vorbehaltenen „Sturm-Galerie“ in Berlin auszustellen. Gegen Ende der 20er Jahre zählte er neben Kurt Schwitters zu den Gründungsmitgliedern der Künstlervereinigung „die abstrakten hannover“, doch tauchen in seinen abstrahierend-konstruktivistischen Werken nicht selten auch figürliche, landschaftliche oder architektonische Elemente auf.
Zugleich musikalisch begabt, entstand bei Rudolf Jahns der Wunsch nach einer Verbindung von bildender Kunst und Musik, die er durch harmonisch abgestimmte Farbkompositionen zu verwirklichen suchte. Die produktivste Schaffensphase begann im Jahre 1957, als er seine Brotarbeit als Finanzbeamter aufgeben und sich vollkommen seiner Passion widmen konnte. Die als konzentrierte Retrospektive angelegte Ausstellung zeigt rund 70 Werke aus dem Bestand der Rudolf Jahns Stiftung – ausgehend von den frühesten Zeichnungen, die er inspiriert von einem Konzertabend anfertigte, bis hin zu Gemälden, an denen Jahns noch wenige Jahre vor seinem Tod arbeitete.