Der dreigeschossige Barockbau (1677-1682), auf der Schloßinsel gelegen, hatte mehrere Vorgänger. 1682/85 folgte eine von Johann Arnold Nering erbaute Schloßkapelle, mit eindrucksvollem Deckenstück von Giovanni Caroveri. Im Inneren wurde es aufwendig mit Stuckarbeiten von Giovanni Caroveri und Deckenmalereien von Jaques Vaillant gestaltet. Einer der repräsentativsten Säle des Schlosses ist der Wappensaal. Das Schloß hat eine wechselvolle Geschichte. So war es zeitweilig Traindepot für die preußische Armee, Staatsgefängnis, Lehrerseminar. Seit 1963 befindet sich das Kunstgewerbemuseum darin. Der englische Schloßpark ist auf drei Seiten von der Dahme umgeben. Er bietet einen Blick auf den alten Kietz und auf Spindlersfeld. Mit seinen alten schattigen Bäumen, darunter eine über 350 Jahre alte Flatterulme sowie Schwarznuß- und Tulpenbäumen, ein Ginko- und ein Mammutbaum sowie Magnolien und die vielen Rhododendronbüschen und dem kleinen Schloßcafe lädt er seine Besucher zu einem kleinen Rundgang ein. Von 1998 bis 2003 wurde das Schloß aufwendig saniert und Ende Mai 2004 wieder eröffnet.
Die neue Dauerausstellung „Werke der RaumKunst aus Renaissance, Barock und Rokoko“ präsentiert eine spannungsreiche Begegnung von barockem Schloßgebäude und musealer Sammlung, die aber nicht zum Köpenicker Schloß gehört. Unter dem Aspekt „RaumKunst“ wird das neue Museumskonzept Möbel und Kunstgewerbe aus Renaissance, Barock und Rokoko präsentieren. Die Auswahl der über 500 Exponate ist durch ihre ursprüngliche Funktion innerhalb der Wohn- und Repräsentationskultur des 16. bis 18. Jahrhunderts im öffentlichen, privaten und höfischen Leben bestimmt. Der Begriff „RaumKunst“ umfasst alle Bereiche der Innenausstattung, die in früheren Zeiten als Wand- und Raumschmuck bürgerlicher und höfischer Wohnräume dienten: Tapisserien, Lackarbeiten, Wandpaneele, Ledertapeten, ein Kabinett mit barocken Kunstkammerschränken, Tafelaufsätze, Porzellan und Silber.
Der barocke Dachstuhl ist ein technisches Denkmal von besonderem Rang. Hier wird die Studiensammlung von Metallgeräten, Fayencen, Glas und Porzellan präsentiert. Das Untergeschoss mit Resten des mächtigen Nordost-Turms aus dem Vorgängerbau nimmt eine Abteilung zur Bau- und Siedlungsgeschichte der Schloßinsel auf. Multimediale Erläuterungen zu Schloßgebäude und Sammlung und ein Lesekabinett vervollständigen das umfassende Besucherangebot.