Das über 500 Jahre alte Schloss zu Hopferau hat eine sehr bewegte Vergangenheit.
Als Jagdschloss von Ritter Sigmund erbaut, erwarb es sich aufgrund seines Komforts (im Vergleich zur Burg Hohenfreyberg) sehr schnell einen guten Ruf als Haus der Gastlichkeit und der Behaglichkeit.
Neben Rittern, Fürsten und anderen Adeligen beherbergte es nach der Überlieferung auch einige namhafte Persönlichkeiten, über die man in zahlreichen Geschichtsbüchern lesen kann. Aufgrund der hohen Frequenz dieser prominenten Personen wurde das Schloss zu Hopferau seit Mitte des 16. Jahrhunderts mehr und mehr zu einem gesellschaftlichen Mittelpunkt des Allgäus.
Die „Hopfer-Au“ war einst im Besitz der Herren von Hohenegg zu Vils. Diese traten sie 1385 an die Herren von Freyberg ab.
Nach der Teilung der Ritterherrschaft zwischen den Brüdern Wilhelm und Sigmund von Freyberg-Eisenberg entsteht 1467 die Herrschaft Hopferau.
1468/69 lässt Ritter Sigmund das Schloss zu Hopferau erbauen.
1504 wird das Schloss um eine Kapelle erweitert (die heutige Dorfkirche).
Die Ritterherrschaft Hopferau bleibt im Besitz der Hopferauer Linie der Freyberg-Eisenberger und wird etwa um 1790 um den Ostflügel erweitert.
1838 veräußern die Schwestern Albertine und Pauline von Freyberg-Eisenberg zu Wellendingen das mittlerweile von Domenico Qualio umgestaltete und um die neugotische Fassade erweiterte Haus an den ersten Privatbesitzer, den Postexpediteur Michael Kolb aus Füssen.
1839 kauft Freiherr von Ponickau aus Füssen das Schloss.
1910–1933 lebt und arbeitet der neue Besitzer Paul Segisser, ein Kunstmaler aus Karlsruhe, im Schloss zu Hopferau.
1933 – 1937 ist das Schloss herrenlos, im Besitz des Hausschlüssels ist der Nachbar Otto Keller.
1937 – 1979 kauft Georg Halbich, Bildhauer aus München, das stark renovierungsbedürftige Schloss und investiert viel Geld und Zeit in die Restaurierung.
1945 – 1947 dient das Schloss als Lazarett für amerikanische Offiziere.
1946 – 1949 sucht Konrad Zuse in Hopferau Zuflucht und baut im Keller des Mehllagers der damaligen Bäckerei (heute der Schlossparkplatz) den Z4, den ersten elektromechanischen Rechner, und nimmt ihn in Betrieb.
1979 – 1999 ist das Schloss im Besitz der Familie Judith Böser, der Enkeltochter von Georg Halbich.
Die Kultur-Stiftung Füssen e.V. unter dem Vorsitz von Heinz Deuschle übernimmt 1999 das Schloss zu Hopferau, um den langfristigen Erhalt des Schlosses zu sichern. Das Gebäude wird grundsaniert und zu einem Raum für Begegnungen umgebaut.
2001 ist das Gebäude nach seiner Renovierung erstmals wieder zugänglich.
2005 belebt die Betriebsgesellschaft Schloss zu Hopferau Ltd. unter der Leitung von Georg Kirchgäßner das Haus mit Gastronomie, Hotel und Events.
2011 erhält das Schloss einen neuen Besitzer, die BERA GmbH mit Sitz in Schwäbisch Hall.
Dazu gibt es eine kleine Anekdote: Als Bernd H. Rath, der Geschäftsführer und Inhaber der BERA GmbH, sechs Jahre alt war, sagte er nach einem Besuch von Neuschwanstein zu seiner Mutter:
„So ein Schloss kaufe ich mir auch einmal.“ Diesen Vorsatz hat er nun in die Tat umgesetzt.
Stück für Stück wird das Hotel zu einem der modernsten Tagungs- und Gesundheitszentren Deutschlands umgebaut. Im Schloss finden weiterhin Kulturveranstaltungen, Hochzeiten und Familienfeiern statt und die beiden Restaurants laden Gäste von nah und fern zum genussvollen Verweilen ein.
2012 erscheint nach aufwändigen Renovierungen das Schloss in neuem Glanz. Die Hotelzimmer sind nun eine harmonische Komposition von Licht, Sinnlichkeit und Farben kombiniert mit modernster Technik. Im neu gestalteten Eingangsbereich, an der neuen Bar und im Gourmet-Restaurant sorgen geschmackvolle Farbakzente, neue Materialien und hochwertiges Interieur für ein unvergleichliches Wohlfühlambiente.
Zu Jahresbeginn 2013 wurde das Treppenhaus renoviert und hat nun wieder die historische Wandfarbe. Die Holzdielen wurden ebenfalls restauriert und neu versiegelt.